In publica commoda

Presseinformation: Das sogenannte Böse

Nr. 59 - 08.04.2019

Öffentliche Ringvorlesung im Sommersemester beginnt am 16. April 2019


(pug) „Das sogenannte Böse – Das Verbrechen aus interdisziplinärer Perspektive“ lautet der Titel der öffentlichen Ringvorlesung von Universität und Akademie der Wissenschaften zu Göttingen im Sommersemester 2019. Die Referentinnen und Referenten unter anderem aus der Kriminologie, Theologie, Philosophie, Soziologie, Psychologie und Psychiatrie sowie dem Strafrecht und der Aggressionsforschung beschäftigen sich mit Fragen nach Verbrechen und Verbrechern. Die Reihe wird erneut vom Universitätsbund Göttingen e.V. unterstützt. Beginn ist am Dienstag, 16. April 2019, um 18.15 Uhr in der Aula am Wilhelmsplatz.

 

Das Verbrechen ist allgegenwärtig in unserer Gesellschaft: Täglich konfrontieren uns Medien mit fiktionalen und realen Fällen von Kriminalität und Gewalt, Politikerinnen und Politiker sehen Kriminalität verstärkt als Problem und in der Bevölkerung nimmt das Gefühl der Bedrohung durch Kriminalität zu. „Die Ringvorlesung möchte dieser von momentanen Stimmungen und oberflächlichen Beobachtungen geprägten öffentlichen Debatte eine grundlegendere Betrachtung entgegensetzen“, erklärt der Göttinger Kriminologe Prof. em. Dr. Jörg-Martin Jehle, der für das Programm verantwortlich ist.

 

Die Vorträge behandeln Fragen wie: Sind Verbrecher krank oder kriminell, Sünder, Außenseiter oder gesellschaftliche Versager? Ist Verbrechen gesellschaftlich bedingt oder rational begründet? Was fasziniert uns daran und wie gehen wir damit um? Was sind die angemessenen Antworten der Gesellschaft und des Staates? „Diese und weitere Fragen werden in der Ringvorlesung aus der Perspektive verschiedener Disziplinen behandelt, so dass ein komplexes Gesamtbild entsteht“, so Jehle.

 

Zum Auftakt am 16. April spricht Jehle über „Mythen und Wirklichkeit des Verbrechens – Eine kriminologische Einführung“. Weitere Vorträge schlagen den Bogen von Konrad Lorenz zur heutigen verhaltensbiologischen Aggressionsforschung, betrachten den Verbrecher aus theologischer Sicht und verfolgen „das Böse in uns“ durch die europäische Literatur. Am letzten Termin der Reihe am 9. Juli spricht der Göttinger Strafrechtler Prof. Dr. Uwe Murmann über „Vergeltungsbedürfnis und Strafrecht – Was sind angemessene Antworten auf das Verbrechen?“. Im Anschluss an den Vortrag findet eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Über den rationalen Umgang mit Kriminalität“ statt. Teilnehmer sind die Journalistin Gisela Friedrichsen, der Göttinger Polizeipräsident Uwe Lührig und Richter Frank Bornemann vom Deutschen Richterbund.

 

Das gesamte Programm ist im Internet unter der Adresse www.uni-goettingen.de/ringvorlesung zu finden. Die Aufzeichnungen der Vorträge werden jeweils am folgenden Mittwoch um 12 Uhr im StadtRadio Göttingen (107,1 MHz) ausgestrahlt und sind anschließend im Internet als Video-Mitschnitt zu finden.

 

Kontakt:

Prof. em. Dr. Jörg-Martin Jehle

Georg-August-Universität Göttingen

Juristische Fakultät – Institut für Kriminalwissenschaften

Platz der Göttinger Sieben 6, 37073 Göttingen

Telefon (0551) 39-24866

E-Mail: abtkrim@jura.uni-goettingen.de

Internet: www.uni-goettingen.de/de/567775.html