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Veranstaltung

Konzert | Begegnungen. Anlässlich des 200. Todestages von Johann Nikolaus Forkel und des 100. Todestages von Claude Debussy

Titel der Veranstaltung Konzert | Begegnungen. Anlässlich des 200. Todestages von Johann Nikolaus Forkel und des 100. Todestages von Claude Debussy
Veranstalter Musikwissenschaftliches Seminar
Referent/in Julia Bartha, Klavier
Veranstaltungsart Konzert
Kategorie Campus Leben
Anmeldung erforderlich Nein
Beschreibung Das Konzert erinnert anlässlich des 200. bzw. 100. Todestages an Johann Nikolaus Forkel und Claude Debussy, zwei Komponisten, zwischen denen zunächst gar keine Verbindung erkennbar scheint. Mit dem weit gefassten Gedanken verschiedener "Begegnungen" entsteht dennoch ein sinnvolles und reiches Programm, das dem Publikum ohrenöffnende Begegnungen verspricht.
Johann Nikolaus Forkel studierte ab 1769 an der Göttinger Georg-August-Universität Jura und wurde annähernd zeitgleich auch ihr Universitätsorganist. 1772 begann er, öffentliche Vorlesungen über die "Theorie und Geschichte der Musik" zu halten. Er wird als ein Begründer der Musikwissenschaft als moderner Universitätsdisziplin angesehen. Seine vielfältigen Aktivitäten ließen ihn ab 1779 zum Universitäts-Musikdirektor aufsteigen, eine Position, die er bis zu seinem Lebensende innehatte.
Neben zwei umfangreichen Bänden einer Allgemeinen Geschichte der Musik (1788/1801) verfasste Forkel mit der Schrift Ueber Johann Sebastian Bachs Leben, Kunst und Kunstwerke (1802) die erste Biographie dieses Komponisten, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts nur einer sehr geringen Zahl von Musikern überhaupt bekannt war. Am Beginn des Konzertprogramms steht daher - gespielt auf einem historischen Hammerflügel aus Forkels Lebenszeit - Bachs Französische Suite Nr. 5 G-Dur, gefolgt von der wohl bekanntesten Komposition Forkels, den Vier und zwanzig Veränderungen auf das englische Volkslied: God save the King, die Forkel in einem der von ihm veranstalteten akademischen Konzerte anlässlich der Verabschiedung der hannoverschen Prinzen Ernst August und Adolf Friedrich nach London spielte.
Claude Debussy gilt als einer der wichtigsten Komponisten des französischen Impressionismus. Die beiden Bücher der Préludes zählen zu seinen späten Kompositionen, in denen sich vielfältige musikalische Einflüsse in kompositorischer Reife verdichten. Ein wichtiger musikalischer Einfluss ist Debussys Begegnung mit der Musik fremder Kulturen während der Pariser Weltausstellung 1889. Das Konzertprogramm zeichnet diese Begegnung nach, indem das heutzutage gänzlich unbekannte Souvenir de l'Exposition, Fantasia sur Deux Airs Nationaux des belgischen Komponisten Desire Magnus, eines in seiner Zeit berühmte Klaviervirtuosen, aufgenommen wird. Die "Exposition", an die Magnus hier erinnert, ist allerdings die Londoner Weltausstellung von 1862. Das Gastgeberland ist in dieser Komposition in Gestalt einer immens virtuosen Bearbeitung von "God save the Queen" vertreten, genau jener Melodie also, die schon Forkel zu seinen Variationen inspiriert hat.
Die letzte künstlerische Begegnung des Programms, die den Bogen in die unmittelbare Gegenwart schlägt, ist die des in Göttingen geborenen, in Hannover und Los Angeles ausgebildeten Komponisten, Cellisten und Dirigenten Thorsten Encke mit Debussys Préludes. Enckes Aprésludes nehmen im Jahr 2018 künstlerisch unmittelbaren Bezug auf Debussys Werke und stehen gleichzeitig in der Tradition nachschöpferischer Begegnung mit einer musikalischen Vergangenheit, die noch weit über Johann Sebastian Bach hinaus in die Vergangenheit weist. Enckes Aprésludes erklingen als Uraufführung in diesem Konzert erstmals öffentlich. Anders als - der Einfachheit halber - im o.g. Programm angeführt, werden jeweils zwei der Debussyschen Préludes von einem Aprèslude gefolgt.
Zeit Beginn: 24.03.2018, 19:30 Uhr
Ende: 24.03.2018 , 22:15 Uhr
Ort Adam-von-Trott-Saal
Alte Mensa am Wilhelmsplatz Wilhelmspl. 1, 37073 Göttingen,
Kontakt 39-5072
Andreas.Waczkat@phil.uni-goettingen.de
Dateianhang Plakat A4.pdf