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Presseinformation: Anneliese Maier-Preisträger kommt nach Göttingen

Nr. 25/2018 - 29.01.2018

Auszeichnung für Prof. Dr. Wang Hui – Langjährige Kooperation mit den Ostasienwissenschaften

(pug) Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat den chinesischen Historiker und Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Wang Hui mit dem Anneliese Maier-Forschungspreis 2018 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 250.000 Euro dotiert und wird an international herausragende Geistes- und Sozialwissenschaftler vergeben. Wang wird in den kommenden fünf Jahren regelmäßig am Ostasiatischen Seminar sowie der Plattform für Globale und Transregionale Studien der Universität Göttingen arbeiten. Gemeinsam mit Prof. Dr. Dominic Sachsenmaier forscht er dort zu den globalhistorischen Verflechtungen der modernen chinesischen Geschichte. Die Preisverleihung findet am 12. September 2018 in Berlin statt.

„Wang Hui zählt zu den einflussreichsten Intellektuellen Chinas“, erläutert Sachsenmaier. „Er betrachtet China nicht insular, sondern in weiteren globalen Zusammenhängen.“ Auf seinen historischen Studien aufbauend äußert sich Wang oftmals kritisch zu verschiedenen Facetten der Globalisierung und des Chinas der Gegenwart. Seine Arbeiten werden auch international stark wahrgenommen: Das Magazin Foreign Policy zählte ihn 2008 zu den 100 einflussreichsten „public intellectuals“ weltweit.

„Von der Zusammenarbeit mit Wang Hui erhoffen wir uns auch breitere Impulse für die Globalgeschichte und Sinologie in Deutschland“, so Sachsenmaier. Das Ostasiatische Seminar und damit auch verbunden das Centre for Modern East Asian Studies (CeMEAS) der Universität Göttingen ist eins der bundesweit größten Zentren zur Erforschung des modernen China. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschäftigen sich insbesondere mit den historischen, religiösen, sozialen, wirtschaftlichen, rechtlichen und politischen Entwicklungen Chinas seit dem 18. Jahrhundert.

Unter Beteiligung der Ostasienwissenschaften wurde Ende 2016 die Göttinger Plattform für Globale und Transregionale Studien eröffnet, die sich – im Zusammenspiel unterschiedlicher Fächer – mit grenzüberschreitenden Forschungsansätzen beschäftigt. „Die Plattform wird durch das Einwerben des hochrangigen Anneliese Maier-Forschungspreises noch einmal gestärkt“, so Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne, Vizepräsidentin für Internationales der Universität Göttingen. „Damit entwickelt sich auch dieser neue Forschungsschwerpunkt der Universität Göttingen deutlich weiter, wovon alle beteiligten Fächer der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften profitieren.“

Wang Hui, Jahrgang 1959, ist Professor an der Tsinghua University und Direktor des Institute for Advanced Studies in Humanities and Social Sciences. Er wurde 1988 an der Chinese Academy of Social Sciences in Beijing promoviert. Es folgten Gastprofessuren in den USA, unter anderem in Stanford und Harvard, sowie in Deutschland, Japan und Taiwan. Wang erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen. 2001 war er Senior Fellow am Wissenschaftskolleg Berlin, 2013 erhielt er gemeinsam mit Jürgen Habermas den Luca Pacioli-Preis. In vielen Ländern ist er bekannt für seine Präsenz in der breiteren Öffentlichkeit – auf Deutsch erschienen beispielsweise längere Dialoge mit Politikern wie Helmut Schmidt oder Sigmar Gabriel.

Kontakt:
Prof. Dr. Dominic Sachsenmaier
Georg-August-Universität Göttingen
Philosophische Fakultät – Ostasiatisches Seminar
Heinrich-Düker-Weg 14, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-21255
E-Mail: dsachse@gwdg.de
Internet: www.sinologie-goettingen.de/seminar/person/prof-dr-dominic-sachsenmaier