In publica commoda

Ringvorlesung Wintersemester 2017 / 2018

Seit dem Aufbau moderner Großforschungseinrichtungen, der in Deutschland 1910 mit der Gründung der Kaiser- Wilhelm-Gesellschaft (der heutigen Max-Planck-Gesellschaft) einsetzte, mussten die etablierten Akademien der Wissenschaften aus einer Defensivposition ihre Bedeutung als Institutionen der Forschung außerhalb der Universitäten behaupten. Dies galt gerade für die NS-Zeit, in der zahlreiche neue außeruniversitäre Forschungseinrichtungen etabliert wurden.

Die Ringvorlesung will einem breiteren Publikum die Entwicklung des Verhältnisses der außeruniversitären Forschung und insbesondere der etablierten Akademien zum Nationalsozialismus im Kontext der Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts vermitteln. Leitende Gesichtspunkte der Vorträge sind die personellen und institutionellen Kontinuitäten und Brüche in den Forschungseinrichtungen, die Selbstwahrnehmung der ihnen angehörenden Wissenschaftler als Elite, ihre (Selbst-) Mobilisierung unter der nationalsozialistischen Herrschaft sowie ihre Auseinandersetzung mit der unmittelbaren
Vergangenheit nach 1945 beziehungsweise deren Vermeidung.

Angesichts ihrer national wie international herausragenden Mitglieder, personeller Verbindungen zu neuen nationalsozialistischen Einrichtungen wie der Reichsluftfahrtakademie
(Hermann Rein) und der Konkurrenz durch die Akademie des NS-Dozentenbundes stellen mehrere Vorträge thematische Bezüge zur Göttinger Akademie her.

Die Aufzeichnungen der Vorträge werden jeweils am darauf folgenden Mittwoch um 12 Uhr im StadtRadio Göttingen (107,1 MHz) ausgestrahlt und sind anschließend als Video-Mitschnitt langfristig unter folgender
Internet-Adresse aufrufbar:

www.uni-goettingen.de/ringvorlesung

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