Event recordings
Prof. em. Dr. Ilse Lenz (Bochum): "Der neue Antifeminismus: Angriffe auf die Geschlechterforschung und Gegenstrategien"
Angesichts der gegenwärtig sich vermehrt artikulierenden antifeministischen Angriffe auf die Geschlechterforschung hatte das Göttinger Centrum für Geschlechterforschung Prof. Dr. Ilse Lenz, bis zu ihrer Emeritierung Professorin für Geschlechter- und Sozialstrukturforschung an der Ruhr-Universität Bochum, für einen Vortrag zu diesem Thema eingeladen. In ihrer einführenden Begrüßung stellte die Direktorin des Centrums die in Deutschland in jüngster Zeit zu beobachtenden, teils mit persönlichen Diffamierungen und Drohungen verbundenen Angriffe in den Kontext europaweit sich entwickelnder Bewegungen gegen Geschlechter- und andere gendersensible Forschung. Woraus speist sich dieser Diskurs? Warum taucht er gerade jetzt auf, und wogegen richtet er sich?
Flyer
Bericht von Dr. Uta Schirmer zum Vortrag
Vortragsmitschnitt Ilse Lenz: Der neue Antifeminismus" (mp3)
Gottesbilder und soziale Beziehungen. Interdisziplinäre Perspektiven auf Religion und alltagsweltliche Praktiken
Ein Vergleich zwischen den symbolischen Geschlechterordnungen der drei Religionen des Buches zeigt, wie eng Geschlecht, Sexualität, Kultur und Religion miteinander verwoben sind. Daher auch die hohe Emotionalität, die dieses Thema in der Begegnung der Religionen auslöst. Die Art, wie das Verhältnis von Gott und Mensch gedacht wird, bildet das ?Schema?, nach dem in den drei Religionen das Verhältnis von Mann und Frau gedacht und rituell eingeübt wird. Der Vortrag vergleicht die symbolische Geschlechterordnung in den drei ?Religionen des Buches? ? Judentum, Christentum und Islam ? und stellt dar, dass sich diese Unterschiede auch im Verhältnis zum Bild niederschlagen.
17:00 Uhr Begrüßung Prof. Dr. Barbara Schaff
17:15 Uhr Grußwort des Dekans der SoWi-Fak. Prof. Dr. Reese -Schäfer
17:30 Uhr Vortrag von Prof. Dr. Christina v. Braun: Gott sehen - die Frau sehen. Auge und Geschlecht in der jüdischen, christlichen und muslimischen Kultur
18:30 Uhr Podium Prof. Dr. Rebekka Habermas, Prof. Dr. Andreas Grünschloss, Moderation: PD. Dr. Sabine Grenz.
Flyer
Tonmittschnitt Begrüßung Prof. Dr. Barbara Schaff (mp3)
Tonmittschnitt Grußwort des Dekans der SoWi-Fak. Prof. Dr. Reese -Schäfer (mp3)
Veranstaltungsmittschnitt Prof. Dr. Christina v. Braun: "Gott sehen - die Frau sehen. Auge und Geschlecht in der jüdischen, christlichen und muslimischen Kultur" (mp3)
Geschlechterpolitiken von rechts?
Gegenwärtig lässt sich beobachten, dass rechtspopulistische Gruppierungen und Parteien verstärkt auf dem Terrain der Aushandlung von Geschlechterverhältnissen agieren. Einerseits werden dezidiert antifeministische Positionen formuliert, die die Propagierung einer "natürlichen" (heterosexuell-zweigeschlechtlichen) Geschlechterordnung mit einer rassistischen Agenda verbinden. Andererseits (und teils - in widersprüchlicher Weise - gleichzeitig) werden emanzipatorische Geschlechtervorstellungen (wie Gleichberechtigung, sexuelle Selbstbestimmung etc.) als "abendländische" Werte behauptet, die es gegen ihre vermeintliche Bedrohung durch Einwanderung zu behaupten gelte. Dies geht einher mit einer externalisierenden Ethnisierung, Kulturalisierung bzw. Rassifizierung von Sexismus. Die enge Verschränkung von Geschlechter- und rassistischen Politiken ist für beide Varianten konstitutiv. Die offensichtliche "Attraktivität" dieser Verschränkung im rechtspopulistischen/ rechtskonservativen Lager ist unserer Einsicht nach nicht zu trennen von diskursiven Verschiebungen auch in der sogenannten "Mitte" der Gesellschaft: Geschlechterverhältnisse werden zunehmend als Gradmesser für "Rück/Fortschrittlichkeit" und "Zugehörigkeit"/"Fremdheit" eingesetzt.
Das Symposium möchte gegenwärtige rechtspopulistische/ rechtskonservative Geschlechterpolitiken in ihrer Verschränkung mit Rassisierungen ausloten, nach den Zusammenhängen dieses Phänomens mit Verschiebungen in der sogenannten "Mitte" fragen und herausarbeiten, welche Konsequenzen und möglichen Strategien daraus für eine feministische und antirassistische Politik und Wissenschaft erwachsen können.
14:00 BIS 14:30 UHR
BEGRÜSSUNG SABINE HESS
(Kulturanthropologie/ Europäische Ethnologie, Göttingen)
14:30 BIS 15:30 UHR
ELISABETH TUIDER (Soziologie der Diversität, Kassel):
Diskursive Gemengelage: Antifeminismus, Rassismus
und Homofeindlichkeit im Sprechen über eine ?Sexualpädagogik
der Vielfalt?
15:30 BIS 16:30 UHR
IMKE SCHMINCKE (Soziologie, München):
Geschlechterpolitiken von rechts und feministische
(Anti-)Rassismen von links?
16:30 BIS 17:00 UHR KAFFEEPAUSE
17 - 18 UHR
GABRIELE DIETZE
(Europäische Ethnologie, HU Berlin):
Ethnosexismus
18:00-19:00 UHR
ABSCHLUSSPANEL
Bericht vom Symposium:
Heidrun Mühlbradt: Geschlechterpolitiken von rechts? Frühlingssymposium des Göttinger Centrums für Geschlechterforschung, 20. Mai 2016 an der Georg-August-Universität Göttingen, in: feministische Studien, Heft 2 Dezember 2016
Diskussionsveranstaltung: "Geschlechterverhältnisse im Verbindungswesen. Politik - Privatheit - Wissenschaft"
Verbindungen und Burschenschaften haben in vielen alten deutschen und österreichischen Universitätsstädten eine lange Tradition. An der Schnittstelle von Privatheit und Politik angesiedelt, werden diese zum einen als hochpolitisch oder aber als dezidierte Privatangelegenheit gehandelt. Eigen ist ihnen meist, dass sie die Gesellschaft nach ihren Werten mitgestalten wollen. Diese Werte reichen vom europäischen Gemeinschaftsgedanken, über christliche Orientierungen bis hin zu rechtsextremen Vorstellungen.
Die Veranstaltung möchte sich in drei kurzen Vorträgen und einer anschließenden Podiumsdiskussion mit dem Phänomen der Burschenschaften und Damenverbindungen im Kontext der deutschen und österreichischen Universitäten auseinandersetzen. Insbesondere soll hier exemplarisch die Verwobenheit von Politik und Wissenschaft diskutiert werden.
Die Veranstaltung will vor allem folgenden Fragen nachgehen: Welche Rolle spielen in diesem Feld die Geschlechterverhältnisse? Sind sie konstitutiv für die Produktion derartiger politischer und privater Sphären? Welche Rollen, Funktionen und Positionen haben zudem Damenverbindungen inne?
Eine offene Diskussion mit dem Publikum ist uns wichtig.
Moderation:
Katharina Pühl (Berlin)
Referentinnen:
Gesche Gerdes (Göttingen)
Judith Goetz (Graz, Klagenfurth/ Celovec)
Dr. Alexandra Kurth (Gießen)
Unterstützt durch den Gleichstellungsfond der Philosophischen und der Sozialwissenschaftlichen Fakultät und des AStA der Universität Göttingen
Flyer
Tonmittschnitt Begrüßung Prof. Dr. Sabine Hess (wav)
Tonmittschnitt Einleitung Katharina Pühl (Moderation) (wav)
Tonmittschnitt Gesche Gerdes: Subjektkonstitution in Verbindungen (wav)
Tonmittschnitt Judith Goetz: Damenverbindungen (wav)
Hier erscheinen demnächst mehr Audiomitschnitte ...