Renaturierung in Ruanda: ökologische und soziale Folgen
Nr. 20 - 19.04.2023
Forschende der Universität Göttingen an neuer DFG-Forschungsgruppe beteiligt
Die Wiederherstellung von Ökosystemen gilt global als Priorität. Doch wie erfolgreich stellen verschiedene Ansätze zur Baumbepflanzung in Ruanda die biologische Vielfalt tatsächlich wieder her? Und welche sozialen Folgen haben die Renaturierungsmaßnahmen, etwa für den Zusammenhalt der Gemeinschaften und die soziale Gerechtigkeit? Diesen Fragen widmet sich eine neue deutschlandweite Forschungsgruppe, an der zwei Forschende der Universität Göttingen beteiligt sind. In acht Teilprojekten werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sozial-ökologische Zusammenhänge untersuchen, über die bisher wenig bekannt ist. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Vorhaben in den kommenden vier Jahren mit über drei Millionen Euro.
Prof. Dr. Meike Wollni vom Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung untersucht in ihrem Teilprojekt die Auswirkungen der Renaturierungsmaßnahmen auf das Einkommen und die Ernährungssicherheit in der lokalen Bevölkerung. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den gewählten Strategien zur Sicherung des Lebensunterhaltes und deren Wechselwirkungen mit dem landschaftlichen Kontext der Renaturierung.
Prof. Dr. Tobias Plieninger, Leiter des Fachgebiets „Sozial-ökologische Interaktionen in Agrarsystemen“ an den Universitäten Göttingen und Kassel, untersucht in seinem Teilprojekt die vielfältigen materiellen und immateriellen Beiträge renaturierter Ökosysteme zum menschlichen Wohlbefinden in der örtlichen Bevölkerung. Er befasst sich auch mit den Interaktionen zwischen gesellschaftlichen Werten, formalen und informellen Regeln und unterschiedlichen Wissensarten im Hinblick auf wiederhergestellte Ökosysteme.
Sprecher der Forschungsgruppe „Ein sozial-ökologischer Systemansatz zur Wiederherstellung von Ökosystemen in ländlichen Regionen Afrikas“ ist der Experte für nachhaltige Landnutzung Prof. Dr. Jörn Fischer von der Leuphana Universität Lüneburg. Die Pressemitteilung ist unter https://www.leuphana.de/universitaet/pressemitteilungen/pressemitteilungen-ansicht/2023/04/04/dfg-forschungsgruppe-zur-wiederherstellung-von-oekosystemen-in-afrika-nimmt-arbeit-auf.html zu finden.