Ethnologische Sammlung der Universität Göttingen
UNSERE SAMMLUNG IST DERZEIT GESCHLOSSEN: Wir planen für Sie ihre Neugestaltung
NEUGESTALTUNG UND SANIERUNGWir freuen uns darauf Ihnen die Ethnologische Sammlung in Zukunft in neuen Räumen präsentieren zu können. Unser Gebäude am Theaterplatz 15 wird in den kommenden Jahren mit Mitteln des Landes Niedersachsen saniert. Mit dem Abschluss der Sanierungsmaßnahmen ist mit Bundesmitteln auch die Gestaltung einer neuen Dauerausstellung geplant. Derzeit arbeiten wir an der Neukonzeption der Dauerausstellung. Im Gebäude sind weiterhin auch Sonderausstellungsflächen vorgesehen. Hier binden wir Forschung und Lehre kontinuierlich in die Museumsarbeit ein.
Eine Sonderausstellung der Ethnologischen Sammlung ist aktuell in der Kunstsammlung zu besichtigen.Unterstützen Sie unsere Pläne zur Neugestaltung der Ethnologischen Sammlung durch eine Spende an die Göttinger Gesellschaft für Völkerkunde (GGV).
Hier geht es zum Download unseres Flyers mit mehr Informationen zur Sammlung.
DIE SAMMLUNG
PROFILDie Ethnologische Sammlung der Universität Göttingen ist eine der bedeutendsten Lehr- und Forschungssammlungen im deutschsprachigen Raum. Ihre Anfänge reichen bis in die Zeit der Aufklärung zurück. In Forschungsprojekten werden die hier bewahrten Gegenstände unter vielfältigen Fragestellungen erschlossen. In Seminaren finden sie zur Ausbildung der Studierenden Verwendung. Darüber hinaus ist die Sammlung in Form von Dauer- und Sonderausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich. Führungen, Vorträge und Sonderveranstaltungen, die regelmäßig mit Unterstützung der Göttinger Gesellschaft für Völkerkunde (GGV) organisiert werden, ergänzen das öffentliche Angebot.
Mit dem Entstehen des Academischen Museums im Jahr 1773 beginnt auch die Geschichte der Ethnologischen Sammlung an der Göttinger Universität. Der Initiative des Medizinprofessors Johann Friedrich Blumenbach ist es zu verdanken, dass in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Kulturzeugnisse aus der Südsee („Cook/Forster-Sammlung“) und der arktischen Polarregion („Baron von Asch-Sammlung“) nach Göttingen gelangten. Diese beiden einzigartigen Altbestände begründen den internationalen Ruf der Ethnologischen Sammlung. Nach Blumenbachs Tod im Jahr 1840 wurde die Sammlung zunächst von Gelehrten anderer Disziplinen betreut. 1928 begann mit den vorhandenen Objekten der ethnologische Fachunterricht in Göttingen.
Aktuell umfasst die Sammlung ca. 18.000 Objekte aus allen Kontinenten. Weiterhin zählen Grafiken und Gemälde, Archivalien, Fotografien sowie Hands-On-Objekte der Museumspädagogik zu ihrem Bestand. Im Rahmen von Digitalisierungsmaßnahmen ist die Sammlung seit Dezember 2017 auch zunehmend im Online-Sammlungsportal der Georg-August-Universität Göttingen einsehbar. Die analogen Bestandskataloge stehen als .pdf-Dateien zum Download zur Verfügung (siehe OPEN ACCESS).
Die Ethnologische Sammlung der Universität Göttingen besitzt Gegenstände aus Ozeanien aus vier Jahrhunderten, die in ihrer Zusammensetzung und Qualität einzigartig sind. Auf drei Weltreisen (1768 - 1780) erwarben der englische Kapitän James Cook und die an den Expeditionen teilnehmenden Naturforscher, Künstler und Matrosen eine große Menge an Objekten aus dem pazifischen Raum, der amerikanischen Nordwest-Küste sowie aus Feuerland. Mit 500 Objekten zählt der weltweit größte Einzelbestand dieser Sammeltätigkeit zum Besitz der Universität Göttingen. Auf seiner zweiten Reise (1772-1775) wurde Cook auch von den beiden Deutschen Johann Reinhold Forster und dessen Sohn Georg begleitet.
In dem reich bebilderten Buch "James Cook - Gaben und Schätze aus der Südsee. Die Göttinger Sammlung Cook/Forster – Gifts and Treasures from the South Seas. The Cook/Forster Collection, Göttingen", das von Brigitta Hauser-Schäublin und Gundolf Krüger 1998 herausgegeben wurde, werden sowohl die Geschichte der drei Expeditionen nachgezeichnet als auch die Begegnungen von Europäern mit den indigenen Bevölkerungen geschildert. Die in Göttingen bewahrten Objekte werden ausführlich dokumentiert. Neben zahlreichen Orten in Europa wurden Teile der Sammlung bisher auch im pazifischen Raum sowie in Alaska ausgestellt:
- 2006: Honolulu Academy of Arts
- 2006: National Museum of Australia Canberra Cook's Pacific Encounters
Das Foto zeigt das Federbildnis des hawai‘ischen Kriegsgottes Kuka’ilimoku aus dem 18. Jahrhundert. Foto: Harry Haase (Oz 254).
Zur Ethnologischen Sammlung der Universität Göttingen zählen einzigartige Kulturdokumente verschiedener Völker und Regionen aus Asien und dem ehemaligen Russisch-Amerika (heute: Alaska). Sie wurden überwiegend während der Großen Akademischen Expeditionen unter Katharina II. erworben und von dem St. Petersburger Arzt Georg Thomas von Asch, der 1750 bei Albrecht von Haller in Göttingen promoviert hatte, seiner ehemaligen Alma Mater geschenkt. Die Universität verdankt diesem bedeutenden Alumnus ethnographische, geologische, botanische und anthropologische Sammlungskonvolute sowie zahlreiche wertvolle Münzen, Medaillen, Karten, Zeichnungen, Bücher und Handschriften.
- Anlässlich seines 200. Todestages am 23.06.2007 fanden Leben und Sammlungen von Georg Thomas von Asch im Rahmen einer Sonderausstellung und einer umfangreichen Publikation eine besondere Würdigung.
- Publikation: "Siberia and Russian America. Culture and Art from the 1700s. The Asch Collection. Göttingen. Sibirien und Russisch-Amerika. Kultur und Kunst des 18. Jahrhunderts (engl. / dt.) (eds. Brigitta Hauser-Schäublin, Gundolf Krüger). München, 2006. 303 S. Prestel-Verlag.
Das Foto zeigt den Hut eines Robbenjägers aus dem 18. Jahrhundert. Foto: Harry Haase (Am 820).
UNSER PROGRAMM
FÜHRUNGEN UND VORTRÄGEUnser Museum ist aktuell wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Zur Zeit finden auch keine Vorträge statt. Eine Sonderausstellung der Ethnologischen Sammlung ist aktuell in der Kunstsammlung zu besichtigen.
Zu unserem regelmäßigen museumspädagogischen Programm zählen altersgerechte Kindernachmittage für 5-14 Jährige. Des Weiteren bieten wir thematisch unterschiedlich ausgerichtete und flexibel buchbare Führungen für
Das Kinderprogramm wird ermöglicht durch die finanzielle Unterstützung der Göttinger Gesellschaft für Völkerkunde e.V. (GGV)
SAMMLUNGSTEAM
KUSTOSDr. Michael Kraus ist seit 2016 Kustos der Ethnologischen Sammlung.
Nicole Zornhagen, M.A., ist seit 2016 wissenschaftlich-technische Mitarbeiterin in unserer Ethnologischen Sammlung.
- Tanita Engel
- Elisa M. Erpenbeck
- Salman bin Satriya
- Mira Blunk
Das Museumspädagogische Team setzt sich aus einer Gruppe von Studierenden und ehemaligen Studierenden des Instituts für Ethnologie zusammen. Diese haben ihre Kenntnisse und Fertigkeiten im museumspädagogischen Bereich während des Studiums im Rahmen von Lehrveranstaltungen, Praktika und Exkursionen erworben.