Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert am Methodenzentrum Sozialwissenschaften für 36 Monate das Forschungsprojekt „Biographische Verläufe von Migrierenden aus Syrien und Westafrika in Brasilien und in Deutschland – Prozesse der Inklusion und Partizipation im Kontext sogenannter irregulärer Migration“ unter der Leitung von Prof. Dr. Gabriele Rosenthal.
In Kooperation mit Prof. Dr. Hermilio Santos (PUCRS, Porto Alegre) zielt das Projekt auf die Rekonstruktion von kollektiv- und lebensgeschichtlichen Verläufen von Migrierenden aus Westafrika und Syrien, die bereits seit einigen Jahren in Deutschland oder in Brasilien leben. Wir interessieren uns dabei in erster Linie für jene Migrierenden, die in den herrschenden gesellschaftlichen Diskursen meist als „irregulär“ oder „ungeplant“ etikettiert werden und für die Frage, inwiefern sich die Prozesse von Inklusion und Partizipation in Brasilien und Deutschland unterscheiden. Dabei verfolgen wir die Fragen, welche gesellschaftlichen und lebensgeschichtlichen Konstellationen vor, während und nach der Migration biographische Verläufe bedingen, die den MigrantInnen eine Etablierung und gesellschaftliche Teilhabe in den Ankunftsländern erleichtern oder erschweren. Mit dem geplanten Vergleich zwischen verschiedenen Gruppierungen von MigrantInnen, verschiedenen Typen von Migrationsverläufen und Typen der derzeitigen Lebenssituation sollte es möglich werden aufzuzeigen, inwiefern a) der kollektiv- und lebensgeschichtliche Verlauf im Herkunftsland, b) die Migrationsprozesse, c) die neuen Lebenswelten und d) vor allem die Möglichkeiten zur Inklusion und Teilhabe in den derzeitigen Aufenthaltsländern die Gegenwart der MigrantInnen bestimmen.
Leitung: Prof. Dr. Gabriele Rosenthal
Projektlaufzeit: 01.02.2019 – 31.01.2022, gefördert mit rund 580 000 Euro.
Unter Mitarbeit von: Eva Bahl, Lucas Cé Sangalli, Prof. Dr. Hermilio Santos, Maria do Carmo Santos Gonçalves, Dr. Arne Worm