Dr. Arne Worm erhält den Förderpreis der DGS-Sektion „Migration und ethnische Minderheiten“
Dr. Arne Worm hat für seine Doktorarbeit über die Fluchtverläufe von Menschen aus Syrien den Förderpreis 2021 der Sektion „Migration und ethnische Minderheiten“ in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie erhalten. Die Dissertation war eine von zwei Arbeiten, die mit einem 1.000 € dotierten Preis ausgezeichnet wurde. Die Verleihung fand am 20. Mai im Rahmen der Konferenz „The Fragility of Global Migration“ in Göttingen statt.
Arne Worm untersuchte in seiner Forschung anhand von Fallstudien die Fluchtverläufe und Lebenssituationen von Geflüchteten, die aus dem syrischen Bürgerkrieg über spanisch-marokkanischen Grenzraum um die Enklaven Ceuta und Melilla nach Europa migriert sind. Auf Basis einer Verbindung von figurationssoziologischer Biographieforschung und Gewaltsoziologie zeigt die Studie die komplexen Zusammenhänge zwischen sozialem Wandel, Bürgerkriegsdynamiken und Fluchtprozessen auf. Ausgehend von den eigenen empirischen Befunden plädiert Arne Worm mit dem Konzept der „Fluchtmigration“ für eine stärker historisch und prozessorientiere Soziologie der Flucht.
Die mit summa cum laude bewertete Studie, die von Prof. Gabriele Rosenthal (Universität Göttingen) und Joanna Pfaff-Czarnecka (Universität Bielefeld) betreut wurde, entstand im Rahmen des zwischen 2014 und 2019 am Methodenzentrum Sozialwissenschaften (MZS) angesiedelten und von Gabriele Rosenthal geleiteten DFG-Forschungsprojektes „ Die soziale Konstruktion von Grenzgebieten: Ein Vergleich von zwei geopolitischen Fällen“. Die Schrift ist im Universitätsverlag Göttingen in der Reihe „Göttinger Beiträge zur soziologischen Biographieforschung“ unter dem Titel „Fluchtmigration aus Syrien. Eine biographietheoretische und figurationssoziologische Studie“ erschienen.
Arne Worm arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am MZS und forscht aktuell im DFG-Forschungsprojekt zum Thema „Biographische Verläufe von Migrierenden aus Syrien und Westafrika in Brasilien und in Deutschland – Prozesse der Inklusion und Partizipation im Kontext sogenannter irregulärer Migration.“