Der erste an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät habilitierte Sportwissenschaftler, apl. Prof. Dr. Arturo Hotz (22. 3. 1944 - 14. 7. 2014) verstarb nach schwerer Krankheit in Thun. Hotz hatte dem Sport durch seinen Überblick und sein Engagement viele Denkanstöße gegeben. Er hat auf allen Stufen von Grundschule bis Universität unterrichtet, war Turner, Skiläufer und Leichtathlet, Vorturner im Verein, hat aber auch einen Olympiasieger trainiert, hat die Schulsportzeitschrift der Schweiz redigiert, aber auch regelmäßig für die NZZ geschrieben, selbst die qualitative Bewegungsforschung bereichert, aber auch als Abteilungsleiter im Schweizer Nationalfond (dem Gegenstück zur DFG, der Deutschen Forschungsgemeinschaft) Forschung kontrolliert und koordiniert. Die Schweizer Nationalbibliothek führt 254 Werke von ihm.
Nach dem Diplomsportlehrer-Studium an der ETH Zürich promovierte er an der Universität Bern (Geschichte, Philosophie und Medienwissenschaften) , legte eine Zweitpromotionsstudium mit Prüfung an der Universität Zürich (Pädagogischer Psychologie und Sozialpädagogik) ab, absolvierte in Magglingen die Ausbildung zum Diplomtrainer, habilitierte sich in Sportwissenschaft 1987 an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen, wo er 1992 auch zum apl. Professor ernannt wurde. Er vertrat Professuren in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Lehrte auf Deutsch, Französisch, Englisch und Italienisch. In Göttingen waren seine Lehrveranstaltungen in Sportpublizistik sowie in Trainings- und Bewegungslehre besonders gefragt. Er war lange Zeit an der ETS in Magglingen mitverantwortlich für die Trainerausbildung der Schweiz, lehrte an der Trainerakademie in Köln und in Übungsleiterausbildungen in ganz Europa und so auch in Göttingen.
Von ihm in Göttingen Promovierte sind nun selbst wieder Hochschullehrer in Deutschland und der Schweiz. Die Sportwissenschaft hat einen bedeutenden Lehrer verloren und wird ihm ein ehrenvolles Andenken bewahren.