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Presseinformation: Studie zur Behandlung von Essstörungen: Teilnehmende gesucht

Nr. 204 - 15.12.2023

Forschende untersuchen Expositionstherapie plus Hydrocortison bei Binge Eating-Störung

 

(pug) Über zwei Millionen Menschen erleben in Deutschland regelmäßig Essanfälle. Unter starkem Kontrollverlust nehmen sie in kurzer Zeit ungewöhnlich viel Nahrung zu sich, oft obwohl sie gar keinen Hunger haben. Die Folgen sind oft Scham- oder Schuldgefühle, Ekel und Niedergeschlagenheit. Kommen weitere spezifische Symptome hinzu, spricht man von einer Binge Eating-Störung. Es gibt dafür verschiedene Therapien, doch nicht alle Betroffenen profitieren davon und nicht selten kommt es zu Rückfällen. In einer aktuellen Studie untersuchen Forschende der Universität und der Universitätsmedizin Göttingen die Wirksamkeit einer neuartig kombinierten Behandlung. Dafür suchen sie weitere Teilnehmende.

 

Teilnehmen können Personen mit regelmäßigen Essanfällen im Alter zwischen 18 und 40 Jahren, die sich aktuell nicht in Psychotherapie befinden und keine Psychopharmaka einnehmen. Die Teilnahmebedingungen werden in einem Gespräch vom Studienpersonal erklärt. Die Teilnahme an der Studie dauert etwa zwei Monate und umfasst acht Termine. Es gibt eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 90 Euro.

 

Als wirksamste Behandlung für die Binge Eating-Störung gilt die Verhaltenstherapie. Dabei wird in der Regel eine Expositionstherapie durchgeführt, bei der Patientinnen und Patienten systematisch und begleitet lernen, dem Impuls zu widerstehen, bestimmte Nahrungsmittel zu verzehren. In der laufenden Studie untersuchen Prof. Dr. Timo Brockmeyer von der Universität Göttingen und Prof. Dr. Christoph Herrmann-Lingen von der Universitätsmedizin Göttingen, ob diese Behandlungsmethode kombiniert mit der Verabreichung einer moderaten Menge Hydrocortison kurzfristig bessere Ergebnisse erzielt. „Unser Ziel ist es, mit der Studie ein präzises und hochwirksames neues Behandlungselement für Menschen zu entwickeln, die regelmäßig unter Essanfällen leiden“, so Brockmeyer. Hydrocortison ist ein körpereigenes Hormon, das sich in Tablettenform bereits in der Behandlung von Angststörungen bewährt hat: Es hat einen günstigen Einfluss auf Gedächtnisprozesse, was die Wirkung einer Expositionstherapie erhöht.

 

Nähere Informationen zur Studie und Kontaktdaten sind unter www.psych.uni-goettingen.de/de/clinical/gear zu finden.

 

Kontakt:

Marie Lisa Meyer (GEAR Studienteam, Rekrutierung von Teilnehmenden)

Telefon: 0551 39-29574

E-Mail: gear@med.uni-goettingen.de

 

Prof. Dr. Timo Brockmeyer

Georg-August-Universität Göttingen

Georg-Elias-Müller Institut für Psychologie

Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie

Goßlerstraße 14, 37073 Göttingen

Telefon: 0551 39-23581

E-Mail: timo.brockmeyer@uni-goettingen.de

Internet: www.psych.uni-goettingen.de/de/clinical/team/timo-brockmeyer