April, April - Astrophysiker weisen Whiskey in der Atmosphäre eines fernen Planeten nach
Nr. 4.3 - 01.04.2024
An der Universität Göttingen wird zu extrasolaren Planeten, den sogenannten Exoplaneten, geforscht. Diese Suche ist auch mit der Hoffnung verbunden, eines Tages welche mit Leben zu finden. Einem Forschungsteam von der Universität Göttingen und der schottischen University of St Andrews ist es nun gelungen, Whiskey in der Atmosphäre des fernen Planeten mit dem Namen „GJ1132b“ nachzuweisen. Die Ergebnisse wurden heute (1. April 2024) veröffentlicht.
Wenn ein Exoplanet seinen eigenen Stern abdeckt, fließt das Licht des Sterns zum Teil durch die Atmosphäre des Planeten, bevor es uns erreicht. Moleküle in dieser Atmosphäre absorbieren einen Teil des Lichts bei ganz bestimmten Wellenlängen. An diesen Stellen kann man die Bestandteile der Atmosphäre ablesen. Die Wissenschaftler bestimmten anhand von Labormessungen das Absorptionsmuster von Whiskey und konnten danach diese „Fingerabdrücke“ in Beobachtungen von GJ1132b mit dem Hubble Space Telescope nachweisen.
Da bisher Whiskey nur auf der Erde nachgewiesen werden konnte, spekulieren die Autoren, dass es eine technische Zivilisation auf GJ1132b geben müsste, die allerdings eine kaum vorstellbare Menge von Whiskey produziert. Weiter vermuten sie, dass dieser Nachweis das sogenannte „Fermi Paradoxon“ erklärt: Trotz der großen Anzahl von Planeten in unserer Galaxis gibt es keine Zeichen von intelligentem außerirdischen Leben. „Die Bewohner von GJ1132b müssten so sehr unter ihrem Whiskey-Konsum leiden, dass sie nicht in der Lage sind, Radiosignale zu senden oder gar UFOs zu bauen“, erklärt der Göttinger Astrophysiker Dr. Frederic V. Hessman.
„Ich beglückwünsche das Forschungsteam zu diesem für die Menschheit bahnbrechenden Erfolg des Nachweises von Alkohol auf dem Planeten GJ1132b“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Metin Tolan. „Gleichwohl teile ich nicht unbedingt die Folgerung, dass man damit auch auf die Existenz von intelligentem Leben auf diesem Planeten schließen kann.“
Artikel (PDF):
astro.physik.uni-goettingen.de
Kontakt:
Dr. Frederic V. Hessman
Georg-August-Universität Göttingen
Institut für Astrophysik und Geophysik
Friedrich-Hund-Platz 1, 37077 Göttingen
fhessma@uni-goettingen.de