Lena Lang
geboren 1987, Studium der Bildenden Kunst sowie der Fächer Kunst und Germanistik für das Lehramt an Gymnasien in Kassel. 2012/13 theaterpädagogische Fortbildung beim Landesverband Schultheater Hessen und 2013/14 Dramaturgie-Hospitanzen am Staatstheater Kassel. 2012 bis 2014 studentische und wissenschaftliche Hilfskraft sowie Lehrbeauftragte am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Kassel. Von 2014 bis 2018 Kollegiatin im GRK 1787, währenddessen promotionsbegleitende Praxisphase bei der Literaturcommunity LovelyBooks in München.
Veröffentlichungen:
- Mit Elisabeth Böker und Nicole Gabriel: Formen der (digitalen) Literaturvermittlung am Beispiel des Medienphänomens "Harry Potter". In: Zeitschrift für Germanistik. Neue Folge XXVII (2-2017), S. 282-299
- Elfriede privat?! Elfriede Jelineks digitale Selbstinszenierung. In: Textpraxis 12 (1.2016)
- Wolfgang Herrndorfs Weblog Arbeit und Struktur. Die Analyse schriftstellerischer Inszenierungspraktiken im Literaturunterricht. In: Literatur im Unterricht. Texte der Gegenwartsliteratur für die Schule. 3/2015 (Themenheft Wolfgang Herrndorf), S. 267-285
- Wir verbreiten das Wort des Vaters gern in den Kanälen des Vaterlands". Eine gender- und raumperspektivische Untersuchung zu Elfriede Jelineks "Im Verlassenen", 2012
Promotionsprojekt: Die Internetpräsenz von Schriftsteller*innen. Schriftstellerische Inszenierungspraktiken im Zeitalter der Digitalisierung
Im Zeitalter der Digitalisierung bieten sich neue Möglichkeiten der Inszenierung und Vermarktung von Literatur und ihren Produzent*innen. Autor*innen können über das Internet schnell und kostengünstig mit der Leserschaft in Kontakt treten und sich selbst managen. In meiner Arbeit werden schriftstellerische Inszenierungspraktiken im Internet mit Pierre Bourdieus Feldtheorie in den Blick genommen. Dabei wird die folgende Forschungsfrage beantwortet: Wie und in welchen Medien inszenieren sich Schriftsteller*innen im Internet?
Das Forschungsziel besteht in der Entwicklung einer Typologie, die verschiedene Inszenierungsstrategien von Verlagsautor*innen im ‚Zeitalter der Digitalisierung‘ erfasst und damit eine Strukturierung und Deutung des Medienhandelns der Berufsgruppe vornimmt. Außerdem werden Veränderungen von Produktions-, Publikations- und Öffentlichkeitspraktiken reflektiert und mögliche Wandlungen innerhalb des literarischen Feldes beschrieben.
Um unterschiedliche Inszenierungsstrategien voneinander zu unterscheiden, werden Verfahren der qualitativen Sozialforschung eingesetzt: der Fallvergleich, die Fallkontrastierung und die Typenbildung. Das Untersuchungskorpus der Arbeit besteht aus einer überschaubaren Anzahl deutschsprachiger Gegenwartsliterat*innen, die man als konkurrierende ‚Spieler*innen‘ in einem Feld auffassen kann (z. B. Elfriede Jelinek, Sibylle Berg, Thomas Hettche). Einzelne ‚globale‘ Akteur*innen (wie J. K. Rowling oder Paulo Coelho), deren Literatur über nationale Grenzen hinweg große Verbreitung findet, werden zusätzlich einbezogen, da das Internet für sie eine besondere Relevanz zum Erreichen ihres internationalen Publikums hat. Durch die gezielte Auswahl unterschiedlich positionierter Akteur*innen werden die Logiken sozialen Handelns in verschiedenen Feldbereichen aufgezeigt.