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Ringvorlesung Migration und die extreme Rechte - Bedrohungen und Gegenstrategien
Seit dem 13.04.21 läuft die Ringvorlesung Migration und die extreme Rechte - Bedrohungen und Gegenstrategien. Der letzte Termin ist am 25.05.21. Alle bisherigen Vorträge finden Sie hier, alles zur Teilnahme an zukünftigen Terminen finden Sie hier.
Neue Gastwissenschaftlerin am Institut
Mit Frau Dr. Margit Feischmidt wird eine innovative Kollegin aus Ungarn vermitteln, wie lebendig und international orientiert unser Fach in Ungarn ist. Prof. Feischmidt ist sowohl die stellvertretende Leiterin des Zentrums für Sozialwissenschaft bei der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, als auch Associate Professor an der Universität Pecs. Sie hat breite Lehrerfahrung auch im Ausland. So hat sie Lehrveranstaltungen an der Universität Lund und der Universität Linnköpping, beide Schweden, der Universität Autonoma in Barcelona, Spanien, und der Babes-Bolyai Universität in Cluj, Rumänien angeboten. In Ungarn selbst hat sie auch an der Eötvös Lóránd Universität und der Central European University zusätzlich zu Universität Pécs gelehrt.
Frau Dr. Feischmidt kombiniert in ihrer Forschung und Lehre Fragen zu Nationalismus, Migration, und Multikulturalismus. Sie hat sehr ausführlich zu Ethnizität und Nationalismus in Verbindung mit Migration in Ungarn geforscht – und ist damit auch seit einiger Zeit eine gute wissenschaftliche Partnerin in einem Bereich, zu welchem auch in Göttingen geforscht und gelehrt wird – sowohl an unserem Institut ebenso wie am Zentrum für globale Migrationsstudien CeMIG; zudem bestehen immer wieder Kontakte mit dem Göttinger MPI zur Erforschung multireligiöser und multiethnische Gesellschaften. Aus den drei Lehrveranstaltungen, die Frau Feischmidt anbieten wird, sind zwei auf dieses Forschungsfeld zugeschnitten: ein Kurs wird ungarischen und deutschen Nationalismus in der Populärkultur vergleichen, ein anderer wird sich mit Identitätspolitiken in Osteuropa auseinandersetzen. Dies komplementiert die Angebote insbesondere von Frau Prof. Hess und Frau Dr. Brkovic an unserem Institut, die die Bereiche Migration, Solidarität und Humanitarismus, und Diversität in der grundständigen Lehre ebenso wie in der Forschung vertreten.
Neben ihren Lehrveranstaltungen wird Frau Feischmidt natürlich auch teilhaben an regelmäßigen Kolloquien des Institutes und Einblick gewinnen können in unsere laufende Forschung. Promovierende werden Gelegenheit haben, sich mit ihr auszutauschen.
Promoviert hat Frau Dr. Feischmidt an der HU Berlin. Von daher ist sie gut mit dem deutschen Hochschulsystem vertraut und wird so mit wenig Reibungsverlusten ihre Lehrveranstaltungen unserem Modulsystem angleichen können.
Liebe fortgeschrittene B.A.-Studierende und Master-Interessierte der Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie
Die Bewerbungsfrist für das Wintersemester 2021/2022 beginnt am 01.04. und läuft bis zum 01.06.2021.
Weitere Hinweise zum Bewerbungsverfahren finden Sie hier.
Masterberatung der KAEE: Dr. Julia Fleischhack
Curriculum Visuelle Anthropologie: Dr. Torsten Näser
17th Meeting of the Committee for Women- and Gender-Studies of the German Association for European Ethnology (dgv)
The conference aims to facilitate an exchange between scholarly disciplines as well as between scholars and activists from Western and Eastern Europe in various formats – expert panels, research panels and workshops.
*zur Webseite
Grenzen der Demokratie.
EU-Europa, Grenzgewalt, Rassismus und postkoloniale Theorie (Prof. Dr. Sabine Hess)
EU-Europa erfindet sich von seinen Grenzen her neu. Gut fünf Jahre nach den historischen Ereignissen 2015, die wir als „langen Sommer der Migration“ bezeichneten,
schottet sich EU-Europa gegen einen Teil der weltweiten Mobilitäten radikal und zum Teil äußerst brutal ab. Die Grenzgewalt der letzten Jahre untergräbt in erheblichem Maße
im ganzen Südosten Europas und weit darüber hinaus die jungen und noch zarten Demokratisierungsbewegungen in den Gesellschaften. Die Grenze entpuppt sich in
verschärfter Weise nicht nur als Neuziehung des postkolonialen Europas, sondern ganz grundlegend als Grenze der Demokratie. Mehr...
Online Präsentation von Projektseminar Ergebnissen
Dank der Unterstützung des Projektes "Widerstand - Demokratie - Internationalität" und der Adam-von-Trott Stiftung können die Ergebnisse des im SoSe 2020 von Dr. Thorsten Wettich angebotenen Seminars „Erinnerung und ihre Inszenierung" über diesen Link online angesehen werden. Wer keine Gelegenheit hatte, das Seminar wahrzunehmen, findet hier eine Reihe vertonter Power Point Folien sowie weitere Ressourcen, die das Seminar genutzt hat.
Das Institut für KAEE gratuliert PD Dr. Victoria Hegner gleich für zwei Erfolge und freuen uns mit ihr!
Frau Hegner, die ab 1.4.2021 die freiwerdende Professur von Moritz Ege für 2 Semester vertreten wird, wurde ins Heisenberg Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft aufgenommen mit dem Projekt:
„Politiken der Gleichheit – Eine Ethnografie zur Gleichstellungspraxis im Feld der Wissenschaft“.
Außerdem war PD Dr. Hegner, gemeinsam mit Profs. Christine Bratu (Philosophie) und Barbara Schaff (Anglistik) erfolgreich in der VW-funding-line: "Who Cares? An Investigation of the Compatibility of Research and Care Work in the Time of COVID-19 and Beyond"
Außerdem hat Frau Hegner im Rahmen ihrer Aufgaben als Gleichstellungsbeauftragte der Fakultät auch das Projekt "Ost-West gleichgestellt: Dreissig Jahre Einheit an der philosophischen Fakultät" durchgeführt, dessen Resultate hier ebenso wie auf dem youtube-Kanal der Universität eingesehen werden können.
Premiere von „The History of the Federal Republic of Germany" von Fehler Kuti und Die Polizei an den Münchner Kammerspielen
An den Münchner Kammerspielen hatte am 28.11.20 das neue Stück von Julian Warner, KAEE-Doktorand und Mitarbeiter, (Online-)Premiere! Über die Musik-Theater-Theorie-Performance, die inhaltlich eng mit Warners wissenschaftlicher Arbeit verknüpft ist, berichteten nicht nur Deutschlandfunk Kultur (Audio-Link/mp3), TAZ und nachtkritik.de, sondern auch die New York Times sehr positiv: Warner „narrates and sings about a society built on the pillars of free market capitalism, systemic racism and police brutality. Yet despite these heavy themes, the result is never preachy. Instead, Warner deftly mixes critical theory with pop culture in a performance that is a playful and witty protest."
Stellenausschreibung
Unter Stellenangebote wird eine neue Hilfskraftstelle ausgeschrieben.
Movements, Sonderheft, Vol. 5, Ausgabe 1/2020
The Frontier within: The European Border Regime in the Balkans
Zum 5. Jahrestag des March of Hopes, als unerwarteter Weise hunderttausende Menschen das restriktive europäische Grenzregime temporär zum Erliegen brachten, legt movements. Journal für kritische Migrations- und Grenzregimeforschung ein Sonderheft vor, welches sich mit der historischen Zäsur 2015/2016 und den folgenden politischen Entwicklungen und Kämpfen der Migration befasst. The Frontier within: The European Border Regime in the Balkans versammelt eine breite Palette verschiedenster Beiträge, welche die herrschenden Bilder und Konzepte über den Balkan als auch das europäische Grenzregime auf ihre fundamentalen Mechanismen, symbolischen Stützen und Infrastrukturen hin kritisch befragen. Wie die Beiträge der Ausgabe zeigen, gibt es eine direkte Verbindung zwischen dem Feuer, welches das Flüchtlingslager Moria abbrannte, hin zu den entmenschlichenden und sich ebenfalls zuspitzenden Bedingungen auf dem Balkan, wo Tausende von Geflüchteten in Folge einer europäischen Migrations- und Grenzpolitik festsitzen, die nichts Anderes anzubieten hat als Abschreckung, Militarisierung und Brutalität. Auch der sogenannte „Neue Migrationspakt“, den die EU-Kommission diese Woche vorstellen will, enthält nur alte politische Rationalitäten, die den Balkan noch weiter zu einer Puffer-Zone degradieren – und alte Narben deutscher und europäischer Geschichte neu aufreißen, wie es die Beiträge aus der Ausgabe so eindrücklich vor Augen führen.
The Frontier within: The European Border Regime in the Balkans setzt sich aus verschiedenen Formaten, akademischen Artikeln, Reportagen und Essays zusammen. Einige Beiträge versuchen auf kreative Weise auch den Modus der linearen sprachlichen Explikation aufzubrechen, in dem sie narrative Fragmente, Karten, Grafiken und Interviews in ihre Darstellung miteinbeziehen. Alle Beiträge der Ausgabe basieren auf teils jahrelanger forschender, aktivistischer, künstlerischer Arbeit und anderen Formen der Beschäftigung mit dem Balkan, die auch davon erzählen, dass trotz aller De-humanisierung auch weiterhin Widerstand, Solidarität und eine kritische Wissensproduktion in der und mit der Region praktiziert werden.
*zum Journal
Fünf Jahre später: Balkanroute bleibt Ausnahmeerscheinung
Forschungsbericht rekonstruiert Fluchtbewegung von 2015 anhand von 500 Interviews
Der neue Forschungsbericht „Border Experiences and Practices of Refugees“ des EU-Projekts RESPOND dokumentiert anschaulich die Erfahrungen von Geflüchteten, die diese mit den Grenzen Europas machen. Die Entwicklungen der Sommermonate 2015, als nahezu eine Million Menschen es schafften, auf der sogenannten Balkanroute nach Nordeuropa zu fliehen, wurden in der europäischen Öffentlichkeit und Politik schnell als „europäische Flüchtlingskrise“ bezeichnet. Bis heute hat sich die europäische Asyl- und Migrationspolitik nicht wieder konsolidiert.
In der öffentlichen Diskussion werden die Erfahrungen der Flüchtenden selbst jedoch nur selten gehört. Der Bericht „Border Experiences and Practices of Refugees“ basiert auf 507 Interviews mit Geflüchteten aus verschiedenen Herkunftsregionen. Er beschreibt die Risiken, die verschiedenen Formen von Gewalt, Entbehrungen und Leid, mit denen die Geflüchteten in Folge der vorherrschenden europäischen Migrations- und Grenzpolitik zwischen 2013 und 2018 auf ihrem Weg nach Europa konfrontiert waren.
Der Bericht wurde auf Englisch veröffentlicht und kann unter www.respondmigration.com heruntergeladen werden.
Workshop Comic Ethnografie
In der Woche vor Beginn des WS 20/21 (Mo., 19. bis Fr., 23.10.) findet am Institut ein Workshop für Comic Ethnografie statt, zu dem die Studierenden herzlich eingeladen sind! In praxisorientierten Übungen in Präsenzlehre werden die Gemeinsamkeiten von und Wechselwirkungen zwischen diesen Genres erkundet und ausprobiert. Der Workshop wird von der Illustratorin und Comiczeichnerin Nele Brönner und Anja Schwanhäußer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am hiesigen Institut, geleitet.
Preisauszeichnung
Dr. Dorothee Hemme, Postdoc Projektmitarbeiterin am Institut für KA/EE, hat gemeinsam mit Dr. Benjamin Schulze aus VWL den Preis des Stiftungsrates der Universität erhalten in der Kategorie „Wissenschaft und Öffentlichkeit“, für die Konzeption und Umsetzung der Ausstellung „Ihr wisst mehr als Ihr denkt!“, die bis letzten November im Günter Grass Archiv Haus zu sehen war.
Die Ausstellung erwuchs aus dem nun abgeschlossenen Projekt OMAHETI. Projektergebnisse können auf dieser Homepage eingesehen werden: https://omaheti.wordpress.com/
Die Ausstellung selbst ist auf folgendem link in teil-digitalisiertem Format noch zu sehen: https://omaheti.gbv.de/
Beste Dissertation 2019 des Göttinger Universitätsbundes
Das Institut für KAEE gratuliert Dr. Thorsten Wettich, der sich den Preis teilt für beste Dissertation 2019 des Göttinger Universitätsbundes für seine an unserm Institut verfasste Studie Erkundungen im religiösen Raum. Verortung religiöser Transformationsprozesse der yezidischen Community in Niedersachsen. Die Preisverleihung findet im Rahmen des Alumnitages am 7.11.2020 statt. Die Studie ist inzwischen bereits publiziert.
*zur Publikation
Podcast mit Dr. Julia Fleischhack
Dr. Julia Fleischhack war Gast im Tübinger Institutskolloquium 2020, das sich dem Thema 'Technik als kulturwissenschaftliches Terrain' widmet und als Podcast gestaltet ist. Das Gespräch über 'Digitale Anthropologie' ist hier zu hören:
*zum Podcast
Die Virtuelle Studienorientierung ist online!
Während die Türen des Göttinger Instituts für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie aufgrund der raschen Ausbreitung der COVID-19-Pandemie gerade noch geschlossen bleiben müssen, bietet unsere Virtuelle Studienorientierung die Möglichkeit, sich jederzeit von zu Hause aus über den Studiengang zu informieren. Unser digitaler Rundgang gewährt Einblicke in unsere Lehrinhalte und potentielle berufliche Perspektiven, gibt nützliche Tipps zur Studienplanung und -organisation und vermittelt erste Eindrücke zur Universitätskultur und dem Stadtleben.
Bei weiteren Fragen wenden Sie sich gerne an unsere Studiengangsberatung, die Ihnen trotz Krise per Mail und nach Vereinbarung auch telefonisch zur Verfügung steht.
Podcast mit Statements von Dr. Sabine Hess zur aktuellen Situation an der türkisch-griechischen Grenze
*zum Podcast
Studierenden Reportage – Göttingen als Einwanderungsstadt
Im Rahmen des Seminars „Städte als Laboratorien der Einwanderungsgesellschaft. Kulturanthropologische Perspektiven auf Migration, Flucht und Stadt nach dem Sommer 2015" entstanden im Sommersemester 2019 am Institut für Kulturanthropologie/ Europäische Ethnologie unter der Leitung von Sabine Hess neun studentische Artikel. Innerhalb des Seminars führten die Studierenden kleine Feldforschungen im Göttinger Stadtraum durch, deren Ergebnisse in Reportagen, Portraits, Interviews und Berichten festgehalten wurden.
Hier geht es zu den Artikeln.
„Ponyethnologie" gewinnt Berliner Comicstipendium 2020
Das Projekt „Ponyethnologie", eine Kooperation von Anja Schwanhäußer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am hiesigen Institut und der Comiczeichnerin Nele Brönner, hat das Hauptstipendium 2020 der Berliner Comicförderung gewonnen. Das Buch ist als „Grafische Ethnografie" geplant und wird mit Pinsel und Tusche die „coming-of-age-Geschichte" einer Clique von Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren und der Belegschaft des Ponyhofs erzählen. Grundlage ist Schwanhäußers DFG-geförderte Studie „‚Pferdemädchen' - Struktur und Sinnlichkeit einer jugendkulturellen Figur", für die sie ein Jahr lang auf einem Ponyhof in Brandenburg teilnehmend beobachtete.
Durch den Dialog von Ethnografie und Comic wird eine besondere Erzählstruktur entstehen, „eine Montage aus Bildfolgen, Zeichnungen, Text, Psychologie der Figuren, Widerborstigkeiten des Alltags und Fiktion", wie die Preisträgerin Brönner erklärt. Das Berliner Comicstipendium ist das am höchsten dotierte Stipendium dieser Art in Deutschland.
In der Zeitung „Der Tagesspiegel" vom 18.12.19 findet sich ein Bericht über „Ponyethnologie" und das Berliner Comicstipendium 2020.
Dekolonisierungs-Festival „After Europe" (Debatte & Performance) in den Sophiensälen in Berlin, kuratiert vom KAEE-Doktoranden Julian Warner.
*zur Festival-Homepage
Neuer Bericht zur deutschen Grenzschutz- und Migrationspolitik im Rahmen des Horizon 2020 Forschungsprojekts RESPOND
Europäisches Forscherteam mit Beteiligung der Universität Göttingen untersucht die Reaktionen der europäischen Staaten auf die sogenannte Flüchtlingskrise von 2015
Im Rahmen des internationalen Forschungsprojekt RESPOND – Multilevel Governance of Migration veröffentlichen Forschungseinrichtungen aus 14 verschiedenen Ländern regelmäßig Berichte zu verschiedenen Aspekten zentralen Steuerungsebenen von Migration wie Grenzmanagement, Schutzregime, Aufnahme- und Integrationspolitiken.
Das Institut für Kulturanthropologie/ Europäische Ethnologie der Universität Göttingen hat nun eine Analyse der deutschen Grenz- und Migrationspolitik seit 2011 veröffentlicht. Der Bericht Border Management and Migration Controls – Germany analysiert die Grenzschutz- und Migrationskontrollpolitik der Bundesrepublik Deutschland in Bezug auf Politiken und Vorschriften der Europäischen Union.
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Zwei Vertretungsprofessuren im Wintersemester 2019-20: Willkommen!
Dr. Jens Adam (Bremen/Berlin) vertritt die Professur von Prof. Dr. Sabine Hess.
Im letzten Sommersemester arbeitete er als Vertretungsprofessor am Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft der Universität Bremen. Zuvor war er in den Jahren 2014-2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin. Dort wurde er auch 2015 mit einer ethnographischen Policy-Analyse zu Auswärtiger Kulturpolitik als Konfliktprävention promoviert. Die empirische Basis hierzu bildete eine multi-sited-ethnography, die ihn nach Berlin, Ramallah, Tel Aviv, Jerusalem und Sarajevo führte. Seit Sommer 2016 untersucht er in einer ethnographischen Langzeitbeobachtung die multiplen Beziehung zwischen (erratischen) Europäisierungsprozessen und Stadt(raum)entwicklung vor dem Hintergrund der Co-Präsenz unterschiedlicher „imperialer Trümmer“ (imperial debris, Ann Stoler) in der westukrainischen Stadt L’viv (Lemberg). Nach seinem Aufenthalt in Göttingen wird er eine weitere Forschung zur Etablierung und Normalisierung neo-autoritärer politischer Praxen und Regierungstechniken im östlichen Europa beginnen.
Seine längerfristigen Forschungsinteressen spiegeln sich in seinen Lehrveranstaltungen im Wintersemester wider: Neben dem Einführungsseminar im Master wird er eine Vorlesung zu politischer Gewalt, ein Seminar zu den Perspektiven einer postkolonial informierten Europäisierungsforschung sowie einen Lektürekurs zu Didier Fassin mit dem Titel Ethnographie als Kritik anbieten.
Dr. Julia Fleischhack vertritt die Professur von Prof. Dr. Moritz Ege.
Sie ist seit 2015 am hiesigen Institut als wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt. Ihr Habilitationsprojekt trägt den Arbeitstitel Digitale Mitgestaltung und Unabhängigkeit als Losung und untersucht ethnographisch am Beispiel von Medienbildungsprojekten wie Formen der Mitbestimmung und Mitgestaltung im Internet für Kinder und Jugendliche auf Expertenebene verhandelt werden. Studiert hat Julia Fleischhack an den Universitäten Kiel, Lund und Wien. Nach ihrem Magister 2005 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hamburg. 2012 erfolgte dann die Promotion an der Universität Zürich. Anschließend führte sie 2013 ein Postdoc-Stipendium der Fritz Thyssen Stiftung an das Program in Science, Technology, and Society des Massachusetts Institute of Technology. Ihre Forschungs-und Lehrschwerpunkte sind: Medienanthropologie/Digitale Anthropologie, Methodologie (Schwerpunkt Digitale Ethnographie), Internetkultur, Technik- und Wissenschaftsforschung, anthropologische Schreib- und Vermittlungsformate. Neben der Einführung in die Kulturhistorische Forschung und Hermeneutik und dem Kolloquium für Bachelor- und MasterkandidatInnen wird sie ein Seminar zum Thema Alternative Internets wie auch eines zum Umgang mit 1989 im Fach – Aufbrüche, Ansätze und Forschungen anbieten.
DAAD Gastdozentin Dr. Klekot am Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie
Von April bis August 2019 weilte die polnische Ethnologin und Kunsthistorikerin Dr. Ewa Klekot aus Polen als Gastdozentin am Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie. Dank der großzügigen Förderung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und unterstützt durch die Initiative für Internationales der Philosophischen Fakultät konnten Studierende verschiedener Fächer drei Seminare dieser vielseitigen und hochmotivierten Wissenschaftlerin besuchen. Frau Klekots thematische Interessen umfangen Fragen zur Erinnerungskultur und Kulturerbe insbesondere im urbanen Umfeld. In ihren jüngsten Forschungen hat sie sich mit Erfahrungswissen von Arbeiter*innen in kleineren Industriebetrieben befasst, insbesondere im Bereich der Porzellanmanufaktur. Gleichzeitig engagiert sie sich in den kritischen Museumsstudien. Aus diesen Bereichen speisten sich auch ihre Seminarveranstaltungen, die in englischer Sprache angeboten wurden. "Das Museum als 'sicherer' Ort" erlaubte Studierenden die kritische Reflexion der Institution Museum und der Arbeits- und Besuchsweisen solcher Stätten. Das Seminar "Die Materialität der Vergangenheit erfahren" eröffnetet konkrete Zugänge zur Konstruktion von Erinnerungsstätten, verbunden mit kleinen Exkursionen im Umland. Das Seminar zur "Ethnografie des nicht-diskursiven Wissens" schließlich zeigte fortgeschrittenen Studierenden Alternativen zur ethnografischen Methode auf.
Für die Mitarbeitenden des Instituts für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie erwies sich Frau Klekot als eine inspirierende Gesprächspartnerin. In ihrer vielseitigen Tätigkeit als Dozentin sowohl in Warschau wie auch in Posen nutzt sie ethnografische Ansätze und Theorien auch für Ausstellungsarbeiten wie z.B. mit Studierenden an der Universität Posen, wo sie ein kulturanthropologisches Programm für Design-Studierende entwickelt hat. Hiervon berichtete sie im Rahmen des Institutskolloquiums der KAEE und legte gleichzeitig auch ihre theoretisch anspruchsvollen Zugänge zu Handwerkswissen an den Tag.
Wir werden sie vermissen!
Präsentation der CVA-Filme 2017-19
Kino der Dinge
Am 15.07.2019 ab 17 Uhr im Kino Lumiere
In den vergangenen anderthalb Jahren haben sich die Teilnehmer_innen des Masterschwerpunkts Curriculum Visuelle Anthropologie (CVA) damit beschäftigt, ausgewählte Göttinger Universitätssammlungen in ethnografischen Filmen zu porträtieren. Die Veranstaltung bietet den fertigen Filmen einen Präsentations- und Diskussionsrahmen. Jeder Film wird durch Gastsprecher_innen kommentiert. Daneben erhalten die Zuschauer_innen die Gelegenheit, eigene Erfahrungen mit einer von den Studierenden und den Gastsprecher_innen gemeinsam konzipierten Miniausstellung zu machen, die das Screening um eine materielle Dimension erweitert und das Lumiere für einige Stunden in ein „Kino der Dinge“ verwandelt. Informationen zum Programm und zu den einzelnen Filmen finden Sie auf der Webseite www.kinoderdinge.uni-goettingen.de.
*zur Webseite
Praktikum: Film/Tutorial über digitale Audiovisualität in den Kulturwissenschaften
Juli-September 2019
Im Rahmen eines vom Campuslab Digitization and Computational Analytics am Göttingen Centre for Digital Humanities ausgelobten Fellowships über das Format des Video-Essays in der kulturwissenschaftlichen Forschung und Lehre wird der Filmemacher und Autor Stefan Pethke von Anfang Juli bis Ende September 2019 ein Tutorial produzieren, welches als Anleitung für die Herstellung von Video-Essays dienen soll. Dahinter verbirgt sich eine handfeste Feldforschung zur Rolle des Digitalen in den Geisteswissenschaften (und nicht nur dort), denn über eine rein technische Einführung hinaus soll das Projekt den aktuellen Stand wiedergeben, auf dem sich die Diskussion über und die akademische Praxis mit Digitalität befinden:
Wie definiert eine zeitgenössische Universität die Anforderungen an Wissenschaftlichkeit für audiovisuelle Arbeiten?
Dazu werden eine ganze Reihe von Interviews mit Vertreter*innen aus der Universitätsverwaltung (z.B. Prüfungsamt) und aus diversen Fachbereichen sowie ergänzendes Material gedreht und später montiert.
Studierende der KAEE können Stefan Pethke dabei in vielfältiger Weise unterstützen und sich diese Unterstützung als Praktikum anerkennen lassen.
Erfahrungen im praktischen Umgang mit audiovisuellen Medien sind hilfreich, Interesse auch an formalen Fragen der Bewegtbild-Gestaltung Voraussetzung.
Erste Jährliche KA/EE Lecture: Kulturanthropologische Perspektiven auf Europa/Cultural Anthropological Perspectives on Europe
von:
Gisela Welz (Goethe-Universität Frankfurt am Main)
Europa von den Rändern denken?
Fragestellungen und Forschungsfelder der kulturanthropologischen Europa-Forschung
22.05.19, 18:15 Uhr
Paulinerkirche, Papendiek 14 (Vortragsraum, 1. Stock)
Mehr Informationen können dem beigefügtem Poster entnommen werden.
*zum Poster [PDF]
Stadtlabor: Migration bewegt Göttingen
Das „Stadtlabor: Migration bewegt Göttingen“ richtet den Blick darauf, wie Kommunen und lokale Initiativen Migration, Willkommen und Inklusion vor Ort in Göttingen aber auch darüber hinaus in Deutschland und Europa gestaltet haben und fortlaufend zu gestalten versuchen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Kulturschaffende haben die Veranstaltungsreihe initiiert, um die öffentlich-politische Debatte, die Migration vorwiegend als Problem bewertet, zu versachlichen.
Von Juni bis November 2019 dient eine ehemalige Apotheke als Veranstaltungsort, wo in verschiedenen Formaten Forschungsergebnisse über kommunale Migrationspolitik in die Stadt und umgekehrt Praxiserfahrungen aus Städten in die Forschung getragen werden sollen. Das „Stadtlabor“ ist Begegnungsstätte zwischen Wissenschaft, Kunst und Öffentlichkeit und Ausgangspunkt, um partizipativ mit Akteuren der Stadtgesellschaft Einwanderungs- und Integrationsprozesse in Göttingen praxisnah zu fokussieren.
*zur Webseite
Radiobeitrag
Interview mit Dr. Dorothee Hemme im Stadtradio Göttingen zur Ausstellungseröffnung „Ihr wisst mehr als Ihr denkt!“ Die Ausstellung ist bis zum 17. November jeweils Samstag und Sonntag 12-16 Uhr geöffnet. Sie wird im Günter-Grass-Archiv Haus an der Düsteren Straße 6 gezeigt. Der Eintritt ist frei.
Interview mit Dr. Dorothee Hemme
Radiobeitrag
Repräsentation auf deutschen Bühnen
„Die Theater, die wir jetzt haben, sind eine Lüge“
Julian Warner und Elisa Liepsch im Interview mit Deutschlandfunk Kultur über strukturellen Rassismus an deutschen Theatern und ihr gemeinsam herausgegebenes Buch „Allianzen - Kritische Praxis an weissen Institutionen“.
Neuerscheinung
Lampedusa in Hamburg
Wie ein Protest die Stadt bewegte. Eine Ethnografie
von Birgit Niess
Lampedusa in Hamburg: Im Mai 2013 gingen über 300 Migrant_innen auf Hamburgs Straßen, um ihre Rechte einzufordern und ihre zwangsweise Rückführung nach Italien zu verhindern. Ihr Protest versetzte die Stadt, ihre Bürger_innen, ihre Debatten und Grenzen in Bewegung. Die Protestierenden machten die europäische Migrationspolitik und ihr Scheitern sichtbar und stellten bestehende Konzepte von Bürgerschaft grundsätzlich infrage. Vor allem aber überraschten sie durch ihr Handeln als Bürger_innen Europas – ein Handeln, das in gängigen Bildern von leidenden, an den Rand gedrängten Migrant_innen nicht vorgesehen ist. mehr...
Neuerscheinung
Projekt ‚Integration‘
Berliner Stadtteilmütterprojekte als Aushandlungsraum städtischer Integrationspolitik
von Sulamith Hamra
Integration ist ein umkämpftes und von vielfältigen Rassismen geprägtes Thema. Dies zeigt sich sowohl in gesellschaftlichen Debatten als auch in der Umsetzung politischer Maßnahmen. In ihrer ethnografischen Fallstudie untersucht Sulamith Hamra die komplexen Dimensionen städtischer Integrationspolitik am konkreten Beispiel von vier sogenannten Stadtteilmütterprojekten in Berlin. Im Fokus der Beobachtung liegen Aushandlungsprozesse um die praktische Realisierung dieser Projekte und deren integrationspolitische und repräsentative Bedeutung. mehr...
„Zur Zukunft der Einwanderungsgesellschaft – Städte als Laboratorien gelebter Vielfalt“
KAEE-Veranstaltungsreihe wird im Landesprogramm "Zukunftsdiskurse" gefördert
"Die Universität Göttingen ist mit vier Projekten im Landesprogramm „Zukunftsdiskurse“ erfolgreich. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert die Projekte maximal 15 Monate lang mit jeweils bis zu 100.000 Euro. [...] „Zur Zukunft der Einwanderungsgesellschaft – Städte als Laboratorien gelebter Vielfalt“: Die geplante Veranstaltungsreihe richtet den Blick darauf, wie Kommunen und lokale Initiativen der Stadtgesellschaft Migration, Willkommen und Integration in Europa und darüber hinaus gestaltet haben und fortlaufend zu gestalten versuchen. Ziel ist ein wissenschaftlich fundierter Dialog, der lösungsorientiert kommunale Erfahrungen und Ressourcen aufzeigt und die gesellschaftliche Diskussion, die Migration vorwiegend als Problem bewertet, versachlicht. An der Reihe beteiligen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des neu gegründeten Centre for Global Migration Studies (CeMig) am Göttingen Campus, Kooperationspartner sind verschiedene Göttinger Kultureinrichtungen. Veranstaltungsorte sind unter anderem angemietete Ladenflächen, die als „Stadtlabor“ fungieren sollen. Verantwortlich: Prof. Dr. Sabine Hess, [...]"
*zur Pressemitteilung der Uni
*zur Pressemitteilung des MWK
Rückkehr zur sachlichen Debatte
Göttinger Migrationsforscher*innen kritisieren verkürzte Debatte um UN-Migrationspakt
In einer Pressemitteilung kritisieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Zentrum für Globale Migrationsstudien (CeMig), dass rechtspopulistische Stimmen und Verschwörungstheorien eine differenzierte und sachliche Auseinandersetzung um die Chancen und Defizite des UN-Migrationspakts mittlerweile bei weitem überlagern. Wichtige wissenschaftliche Befunde der internationalen Migrationsforschung würden in der derzeitigen öffentlichen Diskussion nicht oder nur kaum zur Kenntnis genommen.
Einen ersten Artikel im Göttinger Tageblatt finden Sie hier
Für Studieninteressierte NEU
In der multimedialen virtuellen Studienorientierung stellen Lehrende, Studierende und Absolvent*innen des Instituts die KAEE-Studiengänge vor!.
Frisch habilitiert
Das Institut für KAEE gratuliert Dr. Victoria Hegner, die sich am 05.12.2018 an der Philosophischen Fakultät in Göttingen habilitiert hat. Ihre Habilitationsschrift erscheint Ende März 2019 beim transcript Verlag unter dem Titel Hexen der Großstadt. Urbanität und neureligiöse Praxis in Berlin.
Neues Forschungsprojekt
"Pferdemädchen": Struktur und Sinnlichkeit einer jugendkulturellen Figur
Mit dem Forschungsprojekt "Pferdemädchen": Struktur und Sinnlichkeit einer jugendkulturellen Figur ist Anja Schwanhäußer ab sofort wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie (DFG - Eigene Stelle). Neben dem Forschungsprojekt wird Anja Schwanhäußer in den kommenden Semestern u.a. auch Seminare im Bereich Pop- und Populärkulturforschung anbieten.
Das Forschungsprojekt "Pferdemädchen" erkundet das Phänomen des "little girl's horse craze" (Anna Freud) mit ethnografischer Sensibilität. In der kulturellen Figur des Pferdemädchens, so die Ausgangsüberlegung des Projekts, verdichten sich gesellschaftliche Ordnungen (Geschlecht, Schicht, Generation) und ihre Subversion in unerwarteter, subkulturspezifischer Weise. Die Nähe zur Kreatur fordert dabei herkömmliche, jugendkulturelle Theorien und Methoden heraus. An die Stelle des "reading culture" tritt das "sensing culture", womit das Verhältnis von Rebellion und "sensibility" neu justiert wird. Die Forschung beinhaltet eine einjährige Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung auf einem Ponyhof am Stadtrand sowie die Analyse der relevanten Filme, Zeitschriften, Bücher und social media.
26. und 27. April 2019 „Kabinett der Fiesheiten – Alltägliche Herabsetzungen in der Grauzone zwischen Spiel und Ernst" – Einladung zur Konferenz und Ausstellung
Die Veranstaltung findet am 26. und 27. April 2019 in der Alten Mensa der Georg-August-Universität Göttingen statt und wurde im Rahmen eines Lehrforschungsprojektes (unter der Leitung von Prof. Dr. Moritz Ege & Dr. Julia Fleischhack) konzipiert und ausgearbeitet. Zur Projektgruppe gehören: Michelle Bappert, Melanie Huhn, Sandra Kawka, Ronja Kiese, Tobias Krauch, Rebecca van der Linde & Vanessa Pugler
Der Besuch der zweitägigen Tagung ist sowohl im Bachelor als auch im Masterstudiengang in den Modulen B.KAEE 10 und M.KAEE 221 anrechenbar! Bitte meldet Euch dafür in Stud.IP wie auch Flexnow an. Das dient dann auch automatisch als Anmeldung und Registrierung für die Tagung.
Bei Interesse an einer Teilnahme (gilt für Externe), bitten wir bis zum 20.04.2019 um eine kurze Anmeldung per Mail an: julia.fleischhack@phil.uni-goettingen.de. Weitere Informationen zur Konferenz sind abrufbar unter: http://www.fiesheiten.uni-goettingen.de.
*zum Flyer [PDF]
"Digital Detectives: Image Recognition Algorithms & the Policing of Child Abuse"
Einladung zum Vortrag von Prof. Dr. Mitali Thakor (Wesleyan University) am 17. Januar 2019 um 18:15 Uhr im KWZ 2.601
Mitali Thakor is an assistant professor in the Science in Society Program at Wesleyan University. Her current book project, Facing the Child, is an ethnography of artifice, evidence, and the global policing of child pornography. Mitali earned her Ph.D. from MIT's Program in History, Anthropology, and Science, Technology, & Society, and was a postdoctoral fellow in the Sexualities Project at Northwestern. Mitali is also a professional birth doula. You can read more about her work at www.mitalithakor.com and on Twitter at @mitalithakor.
“Queer & Feminist Internet”-Workshop
Jan 18, 2019, 9:15-17:00, KWZ 1.610
The interdisciplinary workshop introduces students to feminist and queer perspectives on the Internet. Texts will be drawn from across anthropology, gender, sexuality & media studies, social science and from science and technology studies. Potential topics include cyber-feminism, queer identities, coding/programming gender, feminist resistance or networked harassment. read more...
Call for Papers
Jenseits des Guten, diesseits des Bösen? „Fiesheit(en)“ zwischen Alltag, Popkultur und Politik
Göttingen, 26./27.04. 2019
Wir bitten um die Einreichung eines Abstracts von ca. 300 Wörtern an mege@uni-goettingen.de und julia.fleischhack@phil.uni-goettingen.de bis zum 20.12.2018, die Benachrichtigungen folgen bis Anfang Januar.
*zum Call
Vortragsankündigung
Stefan Pethke: Kurze Einführung in das Format des Video-Essays
05.12.2018
12 Uhr s.t. – 13:30 Uhr
KWZ 1.638
Nach einem kurzen Streifzug durch die Entstehungsgeschichte des Vereins "ENTUZIAZM - Freunde der Vermittlung von Film und Text" und dessen zweijährigem Projekt "KUNST DER VERMITTLUNG", geht es um die Forderung, eine Auseinandersetzung mit Bewegtbildern im eigenen Medium zu halten und diese Auseinandersetzung so zu einer eigenen Form zu bringen. An einigen konkreten Beispielen sollen dabei unterschiedliche Bild-Text-Verhältnisse aufgezeigt und somit ein Möglichkeitenraum geöffnet werden für eigenes Arbeiten, auch innerhalb der Universität. Denn am Ende steht eine ziemlich akute Frage: Wie kann die systematische Wissensproduktion ihre logozentrische Basis erweitern?
Stefan Pethke, Jahrgang 1962, Absolvent der Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb), lebt und arbeitet von Berlin aus als Filmemacher, Autor, Filmkurator u. seit 2010 als Untertiteler und Übersetzer für Filmbezogenes.
Institutskolloquium im WS 2018/19
Das Programm für das Institutskolloquium im Wintersemester 2018/19 ist fertig. Die einzelnen Termine können hier eingesehen werden.
ACHTUNG TERMINÄNDERUNG: Der Vortrag von Anja Schwanhäußer "#powerponys - Lesarten einer jugendkulturellen Figur" am 23.01. wird ersetzt durch einen Vortrag von Max Jablonowski: "Drone Arts: Drohnen in der visuellen Kultur der Gegenwart"
Veranstaltungs- und Filmreihe
„‘Gegen die Eliten!‘ Zur Konjunktur eines Krisenmotivs“ beginnt am 22.10.
„Gegen die Eliten!“ – das ist derzeit ein Leitmotiv von Bewegungen unterschiedlichster Couleur. Es ist ein Schlachtruf des Populismus, aber auch in scheinbar unpolitischen Bereichen der Gegenwarts- und Popkultur werden Eliten vielfach infrage gestellt. Das Institut für KAEE richtet deshalb im Wintersemester neben der englischsprachigen Konferenz zum Thema (s.u.) auch eine Reihe von weiteren Veranstaltungen aus, die nach den Formen, den Bedeutungen und den Auswirkungen des Anti-Elitären in seinen heutigen Spielarten fragen.
Das vollständige Programm der Veranstaltungs- und Filmreihe findet sich unter www.gegendieeliten.uni-goettingen.de. Das Kinoprogramm beginnt am Mo., 22.10. im Kino Lumière (20 Uhr) mit „Mr. Smith Goes to Washington“ (R: Frank Capra, 1939), dem Klassiker der filmisch-populistischen Kritik am politischen Establishment. Die weiteren Termine der Filmreihe, die von einem Seminar am IfKAEE zusammengestellt wurde, zeigen, wie sich Ausprägungen des Motivs „Gegen die Eliten!“ im 20. und 21. Jahrhundert wiederholen und verändern.
In vier Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen soll dann ab dem 7.11. debattiert werden, wie das Anti-Elitäre derzeit Konfliktfelder wie Stadt-Land-Auseinandersetzungen, Mode/ Popkultur, die Fußball-Fan-Szene und Arbeitskämpfe prägt. Dazu sind Forscherinnen und Forscher sowie Expertinnen und Experten aus der Praxis eingeladen. Die Veranstaltungen finden an verschiedenen Orten, unter anderem im Fanraum „Nullfünf“ des Fußballvereins Göttingen 05 und im Ihme-Zentrum Hannover statt. Diese Veranstaltungen sind Teil des Institutskolloquiums im Wintersemester.
Gefördert werden die Veranstaltungen vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur im Rahmen der Förderlinie „Zukunftsdiskurse“.
Interdisciplinary conference
"'Against the elites!' The cultural politics of anti-elitism in the current conjuncture"
26.-27.10.2018 in Göttingen
Anti-elitist affects, practices and projects colour the contemporary political conjuncture as much as they shape pop cultural and media trends in many countries. Populists – right-wing authoritarian ones and others – direct their anger at specific representations of cultural, political and sometimes economic elites while supporting other elites and creating new ones. At the same time, “elitist” knowledge and expertise, decision making power and taste and recognition regimes are being put into question in societal transformations that are often discussed much more positively as forces of participation and democratization.
What are the implications, the tendencies and the limits of anti-elitist formations in contemporary culture and politics in different parts of the world? What connections and resonances are there between anti-elitist themes in different fields or spheres, such as politics and popular culture? How are they diverging and coming into conflict? And who can make use of them to what effect? The conference brings together an interdisciplinary group in order to better understand how the battle cry “against the elites” shapes the current conjuncture.
*Conference website 'Against the elites'
Informationen zur O-Phase im Wintersemester 2018/2019
Liebe neuen Bachelor- und Masterstudierende,
wir begrüßen Euch ganz herzlich am Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie.
Die O-Phase beginnt am Montag, den 08.10.2018. Die Fachgruppe hat für Euch ein Programm ausgearbeitet, das Ihr hier runterladen könnt.
Vorab möchten wir Euch schon einmal auf die Termine zu Fachberatung im Bachelor- und Master hinweisen, in denen wir Euch die Studiengänge erläutern möchten.
Es gibt jeweils zwei Termine:
Master-Fachberatung (Hinweis: Die Veranstaltung ist verpflichtend auch für diejenigen Studierenden, die bei uns am Institut den Bachelor abgeschlossen haben!)
08.10.2018 11:15-12:15 (Rm KWZ 1.610 ) oder
10.10.2018 11:00-12:30 (Rm KWZ 1.610 )
Bachelor-Fachberatung
08.10.2018 (Rm KWZ 0.603) 11:15 bis 12:15 Uhr,
ab 12:30 Uhr Vorstellungen von Lehrenden des Instituts
oder
10.10.2018 (Rm KWZ 1.731) 11:00 bis 12:30 Uhr
Falls es Fragen gibt:
Während der O-Phase Ansprechpartnerin für den Bachelor: Frauke Paech
Fachstudienberatung für den Bachelor: Marie Fröhlich, M.A.
Fachstudienberatung für den Master: Dr. Julia Fleischhack
Wir freuen uns auf Euch!
Julia Fleischhack und Frauke Paech
Summer School in Belgrade: Migration on the Western Balkans - From Transit to Reception
Date: 24th - 28th September 2018
After the total closure of the "formalized corridor" over the Western Balkans in March 2016, the situation faced by (transit-)migrants in the region has changed drastically. Fences and surveillance equipment, massive police and military presence at the borders, regular and often violent push-backs led to many refugees stuck especially in Serbia, but also in other countries of the region. The Summer School addresses this new situation by focusing on four modules: read more...
*Program
*Website
Ist das Rassismus? Göttinger Forscher sagt "Ja"
Julian Warner im Göttinger Tageblatt
Ein Gespräch mit dem Kulturanthropologen Julian Warner über ein Astra-Werbeplakat mit dem Göttinger Schauspieler Prashant Jaiswal und warum es als rassistisch kritisiert wird.
Graphic Recordings zur CeMig-Konferenz „Migration as a Global Challenge“
(21.-23. Juni 2018)
Die Beiträge und Ergebnisse der Eröffnungskonferenz des Zentrums für Globale Migrationsstudien (CeMig) sind als Graphic Recordings erschienen (PDF hier herunterladen). Mehr Fotos und Videos finden sich auf der Konferenzhomepage.
Schon wieder Namensdebatten
Blog-Beitrag/Kommentar von Moritz Ege zur Umbenennung der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde in Deutsche Gesellschaft für Sozial- und Kulturanthropologie und ihren Implikationen für die Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie bzw. Empirische Kulturwissenschaft bzw. Volkskunde
"Solidarität statt Heimat"
Sabine Hess im Interview zum offenen Brief "Solidarität statt Heimat" in der Sendung "Fazit" des Deutschlandradios
*zum Radiobeitrag
Neuerscheinung
"Mensch-Technik-Interaktion im medikalisierten Alltag."
Göttinger Studien zur Kulturanthropologie/Europäischen Ethnologie Band 4.
Wöhlke, Sabine und Anna Palm, Hg.
Göttingen: Universitätsverlag Göttingen, 2018
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Rat für Migration verurteilt die Kriminalisierung von Flüchtlingshilfe in Ungarn
Stellungnahme vom 20. Juni 2018
Wer Schutzsuchende unterstützt, muss in Ungarn zukünftig mit hohen Strafen rechnen. Ein entsprechendes Gesetz soll heute voraussichtlich im ungarischen Parlament verabschiedet werden. Der Rat für Migration verurteilt das Gesetzesvorhaben. Es ist nicht hinnehmbar, dass Organisationen, Privatpersonen und Anwälten, die sich für die Rechte von Flüchtlingen einsetzen, Gefängnisstrafen drohen. mehr...
Sabine Hess im Interview zum Asylstreit mit dem Deutschlandfunk Kultur
"Ein Aufruf aus Bayern zum rechtswidrigen Handeln"
*zum Interview
RESPOND - Multilevel Governance of Mass Migration in Europe and Beyond
European research team with participation of the Georg August-Universität Göttingen analyses the response of European states to the so-called refugee crisis of 2015. read more...
Eröffnungskonferenz des Centre for Global Migration Studies (CeMig)
„Migration as a Global Challenge: Interdisciplinary Approaches to a Complex Field“
21. - 23. 06. 2018 University of Göttingen
It is widely acknowledged that migration is a global phenomenon and that the complex field of migration can only be understood in the context of global political, economic and social processes of change. The conference strives to focus on migration as a global challenge: we want to shed light on the interconnectedness of issues of global concerns and their impacts on national and local societies. In an attempt to establish cross- and transregional perspectives that avoid eurocentrism, the conference brings together central research agendas from various geographical regions and connects them to ongoing international and national debates. By applying such a multi-disciplinary and multi-/transregional perspective, the conference probes the potentials and limits of global migration research on the level of methodology and points to central research desiderata. It considers several conjoining factors, such as climate change, sustainability, development, human rights, labor, education, integration/participation and citizenship, questions of global migration governance, the pluralization of religious beliefs and conflicts as well as scientific knowledge production.
*Website
Institutskolloquium im SoSe 2018
In diesem Semester findet unter dem Titel Wissen vor Ort ein Geburtstagskolloquium für Regina Bendix mit fünf Terminen an unterschiedlichen Orten statt.
*zum Programm [PDF]
Call for Applications
Interdisziplinäre Summer School „Migrationsgesellschaftliche Grenzformationen“ im Promotionsprogramm MiGG vom 10.-12. September 2018, Universität Oldenburg
2 Lehrfilme zu Könnerschaft im Handwerk: Vom Erfahrungswissen zur Innovation
Das vom BMBF-geförderte, transdisziplinäre Projekt „Objekte der Könner. Materialisierungen handwerklichen Erfahrungswissens zwischen Tradition und Innovation“, kurz OMAHETI, hat an seiner Abschlussveranstaltung am 10. April zwei Lehrfilme, produziert in Kooperation mit Flash-Film, Köln, gezeigt. Die Filme wurden auf der Basis von ethnographischer Forschung zu Erfahrungswissen von Frau Dr. Dorothee Hemme erstellt, mit Unterstützung durch die empirische Forschung seitens aller beteiligten Fächer. Sie werden Einsatz finden in der Fort- und Weiterbildung der zwei beforschten Handwerksbereichen Orgelbau und Lehmbau, sind aber auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich über den youtube Kanal der Universität:
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“The film elegantly demonstrates the continuous dialogue between vision, touch and hearing. Mr. Janke also uses an impressively rich vocabulary to describe the sounds that the pipes produce - like a somellier describing the notes in wine. The film does an excellent job of following the organ maker's processes and his ongoing commentary from beginning to end, thereby giving the viewer deep insight into his expertise and his relation to both the materials and the acoustics. Mr. Janke’s passion and personality come through strongly, as do the high expectations he sets for himself and the sense of satisfaction he achieves with a job well done. The shots are beautifully framed and there is a balanced combination of overview shots and close-ups that together give a strong sense of the process and the finesse involved in the craft.”
Prof. em. Trevor Marchand, School of Oriental and African Studies, University of London
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Nähere Informationen zu dem Projekt und seinen bereits publizierten Ergebnissen finden sich auf der Projekthomepage, wo die Teilprojekte aus der Wirtschaftswissenschaft, Kulturanthropologie, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und Wirtschaftspädagogik ersichtlich werden.
Bis 2019 werden nun die Ergebnisse von OMAHETI in eigene Ausstellungsformate überführt. An der Förderung der Ausstellung „Ihr wisst mehr, als ihr denkt!“ Interessierte melden sich bitte bei Frau Kastendieck, Fundraising der Universität: katharina.kastendieck@uni-goettingen.de, Tel. 0551-3926204
Ausschreibung
eines Themas für Abschlussarbeiten (bevorzugt M.A.) in den Fächern Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie und/oder Musikwissenschaft:
Jazz-Bands, Jazz-Szene und Kneipen-Kultur in und um Göttingen seit den 1960er-Jahren
z.B. anhand von Archivrecherchen und Zeitzeugen-Interviews, mit Fokus auf musikalische, biografische, mediale, zeitgeschichtliche, subkulturelle, stadträumliche Aspekte etc.
Das Thema wird ausgeschrieben, da Zeitzeugen Archivbestände (Waldrandorchester) und Interview-Kontakte zur Verfügung stellen.
Kontakt:
Prof. Dr. Moritz Ege, mege@uni-goettingen.de
Prof. Dr. Birgit Abels, babels@uni-goettingen.de
Julian Warner im Interview
zur kulturgeschichtlichen Einordnung des Filmes "Black Panther" auf detektor.fm
*zum Radiobeitrag
Interdisziplinäre studentische Analyse zum „Brexit“ in den britischen Medien
Als Working Paper in der Reihe „New Research in Global Political Economy“ (1/2018) ist jetzt der Text „Brexit as a Conjuncture“ von Anzhalika Yeraminovich, Lennart Ritz und Vasileios Zaritas erschienen, entstanden aus einer Hausarbeit im MA-Seminar „Crises and Conjunctures: A Conversation between Critical Political Economy and Cultural Anthropology”, das gemeinsam von den Studiengängen Global Political Economy (Kassel, Alexander Gallas) und Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie (Göttingen, Moritz Ege) angeboten wurde.
CVA Projekt "BIlder machen" online
Die interaktive Dokumentation des CVA 2015-17 ist nun online verfügbar.
Die TeilnehmerInnen des CVA 2015-2017 realisierten ihre Filme im Rahmen des Projekts „Bilder machen“. Die Studierenden videografierten jeweils Personen bzw. Personengruppen bei der Ausübung ihrer visuellen Praktiken. Das Forschungsziel bestand darin, sich für bestehende Normen, Vorbilder sowie das sensorische Instrumentarium, in das die bilderstellenden Praxen eingebettet sind, zu sensibilisieren. Um Kohärenzen, aber auch Disparitäten quer zu den verschiedenen Bildprozessen kenntlich machen zu können, fiel die Entscheidung, eine Vielzahl kurzer Videoclips zu erstellen. Diese wurden mit Hilfe der Software „Korsakow“ des Filmemachers und Künstlers Florian Thalhofer in einer interaktiven Online-Plattform zusammengeführt.
„Störung“ gewohnter Erwartungen
Interaktive Multimediapräsentation des CVA 2015-17
Am Sonntag, 28.01.2018, präsentierte das CVA 2015-17 seine Studienprojektergebnisse im Kino Lumière einer interessierten Öffentlichkeit. Vor fast ausverkauften Reihen präsentierte die Projektgruppe eine Kurzfassung ihres Korsakow-Films „Bilder machen“. In zwei Kommentaren (Susanne Regener, Mediengeschichte, Schwerpunkt Visuelle Kultur der Universität Siegen sowie Kay Hoffmann, Studienleiter Wissenschaft am Haus des Dokumentarfilms in Stuttgart) aber auch in der für das Publikum geöffneten Podiumsdiskussion wurde das Format des Korsakow-Films als interaktive Dokumentation (i-doc) – die während des Events vom Publikum mithilfe von Laserpointern navigiert wurde – vor allem hinsichtlich aktueller Potentiale für ethnografische audio-visuelle Repräsentationen kritisch diskutiert – auch deswegen, weil es die Erwartungen einiger Besucher:innen unterminierte und den Rezeptionsraum „Kino“, wie Susanne Regener anmerkte, im Sinne einer „Störung“ dekonstruierte.
Interaktive Multimediapräsentation des CVA 2015-17
Sonntag, 28.01.2018, Kino Lumière, Geismar Landstr. 19, 37083 Göttingen, Beginn 12 Uhr, Einlass ab 11:30 Uhr
Das CVA 2015-2017 widmete sich dem Oberthema „Bildermacher_innen“. Die Studierenden videografierten zwölf Personen bzw. Personenengruppen bei der Ausübung ihrer visuellen Praktiken. mehr...
Neues Forschungsprojekt „RESPOND“
Universität Göttingen an EU-Projekt zum Thema Migration beteiligt – 470.000 Euro für drei Jahre
Ein europäisches Forscherteam mit Beteiligung der Universität Göttingen untersucht die Reaktionen der europäischen Staaten auf die sogenannte Flüchtlingskrise von 2015. Die Forschung erfolgt im Rahmen des EU-Projekts "RESPOND: Multilevel Governance of Mass Migration in Europe and Beyond“ und beschäftigt sich mit verschiedenen Steuerungsebenen von Grenzmanagement, Aufnahme- und Integrationsstrategien. Am Projekt sind 14 in- und außereuropäische Forschungseinrichtungen sowie zwei Menschenrechtsorganisationen beteiligt. Von der Universität Göttingen arbeiten Prof. Dr. Sabine Hess vom Institut für Kulturanthropologie/ Europäische Ethnologie und Prof. Dr. Alexander-Kenneth Nagel vom Institut für Soziologie mit. Die Europäische Kommission bewilligte das Projekt mit rund 3,3 Millionen Euro, von denen ab Dezember 2017 in den kommenden drei Jahren rund 470.000 Euro nach Göttingen fließen.
Orientiert an einer menschenrechtlichen Migrationspolitik erforscht das Projekt „RESPOND“, wie die Europäische Union und ihre Mitgliedsländer versuchen, die Bewegungen der Migration zu steuern und zu regulieren, und welche Auswirkungen dies auf Zivilgesellschaften und auf Fluchtmigrantinnen und -migranten hat. Erstmals werden dabei drei verschiedene Ebenen des gesellschaftlichen Handelns und Erlebens untersucht: Die Makro-Ebene der Politikformulierung und -gestaltung in europäischer und nationalstaatlicher Hinsicht, die Meso-Ebene, in der es um das Handeln von Nichtregierungsorganisationen und zivilgesellschaftlichen Akteuren auf lokaler Ebene geht, sowie die Mikroebene, die das Leben der Fluchtmigrantinnen und -migranten in den Blick nimmt.
„Dieses umfassende Verständnis kennzeichnet den grundlegenden Forschungsansatz, der charakterisiert ist von einem breiten Einbezug von politischen Akteuren bis hin zu zivilgesellschaftlichen Gruppen und MigrantInnenorganisationen“, erklärt Hess. Neben Interviews und teilnehmender Beobachtung sollen „Migration Governance Networks“ auf nationaler und lokaler Ebene die verschiedenen beteiligten Akteure direkt in einen Austausch mit der Forschung und Wissenschaft bringen. Die Projektpartner stammen aus Ländern, durch die die Fluchtroute aus dem Mittleren Osten über den Balkan bis nach Nordeuropa führt (Irak, Libanon, Türkei, Griechenland, Polen, Österreich, Deutschland).
Kontakt:
Prof. Dr. Sabine Hess
Georg-August-Universität Göttingen
Philosophische Fakultät – Institut für Kulturanthropologie/ Europäische Ethnologie
Heinrich-Düker-Weg 14, 37073 Göttingen, Tel. (0551) 39-25349
E-Mail shess@uni-goettingen.de, Internet
Prof. Dr. Alexander-Kenneth Nagel
Georg-August-Universität Göttingen
Sozialwissenschaftliche Fakultät – Institut für Soziologie
Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen, Tel. (0551) 39-7202
E-Mail alexander-kenneth.nagel@sowi.uni-goettingen.de, Internet
Artikel über "RESPOND" im Göttinger Tageblatt (18.01.2018)
Sabine Hess im Interview
zum "Zusammenhang von Geschlecht und Migration" im SWR2 Radio
*zum Radiobeitrag
Liebe alle,
wir freuen uns, euch auf folgende Sendereihe im Göttinger Stadtradio hinweisen zu können, welche das Ergebnis eines einjährigen studentischen Forschungsprojekts am Institut für Kulturanthropologie der Universität Göttingen darstellt. Die Sendungen werden außerdem nach der Ausstrahlung auf der Homepage des Stadtradios Göttingen als Podcasts veröffentlicht. Die Verantwortlichen für die Beiträge laden zudem herzlich zum Gemeinsamen Radiohören in Dabis Kaffeestube (Rote Straße 39, 37073 Göttingen) ein, jeweils zu den ersten Sendeterminen.
Studentisches Radioprojekt „Ankommen in Göttingen – Studierende und Geflüchtete berichten“
Ab dem 24.10.2017 läuft im Stadtradio Göttingen die Sendereihe „Ankommen in Göttingen – Studierende und Geflüchtete berichten“. Die Sendereihe ist das Ergebnis eines zweisemestrigen Forschungsprojekts von 15 Studierenden am Institut für Kulturanthropologie der Universität Göttingen, die ein Jahr lang in Göttingen forschten, Interviews führten und Geflüchtete begleiteten. Unter den Beiträgen, die in Kooperation mit dem Stadtradio Göttingen entstanden sind, finden sich Features, inszenierte Streitgespräche und Interviews.
„Ankommen in Göttingen“. War das nicht 2015? Ist das Thema nicht schon längst gegessen? „Das Thema ist vielleicht nur für Politiker gegessen, die uns weiß machen wollen, dass sie eine Lösung gefunden haben für die internationalen Fluchtproblematiken“ sagt Prof. Dr. Sabine Hess, die das Projekt wissenschaftlich betreut hat. „Aber wie die Beiträge durchaus zeigen können, für viele Flüchtlinge haben die Probleme erst mit ihrem Ankommen hier, in Deutschland oder in Göttingen angefangen, wie zum Beispiel Fragen von Unterbringungen, von Wohnungssuche, von Spracherwerb, von Bildung, von kulturellen Gepflogenheiten, von Orientierung in der Stadt. Aber auch die ganz zentrale Frage nach einem sicheren Aufenthalt und nach einer Zukunftsperspektive. Die Beiträge machen eine ganze Bandbreite an Alltagsthemen deutlich, die für viele, viele Flüchtlinge problematisch sind.“
Unter Beteiligung von Studierenden unseres Instituts ist eine Ausstellung über den "langen Sommer der Migration" 2015 und die aktuelle europäische Flüchtlingspolitik entstanden.
Die Wanderausstellung "Yallah!? Über die Balkanroute" ist vom 10.11.17-26.11.17 in Göttingen zu sehen.
Wichtige Informationen!!!!!
Liebe neuen Master-Studierenden der KAEE,
Es gibt einige Änderungen im Studienverlauf zum WiSe 2017/2018:
Alle neuen Master-Studierenden der KAEE müssen M.KAEE.101 „Forschungsorientierte Theorie- und Methodenvertiefung“, 9 ECTS, 3 SWS im 1. Fachsemester belegen.
Den ab WiSe 2017/2018 gültigen Studienverlaufsplan finden Sie hier.
Rat für Migration veröffentlicht 'Manifest für eine zukunftsfähige Migrations-, Flüchtlings- und Integrationspolitik'
Unter Mitarbeit von Sabine Hess hat der Rat für Migration am 8.September ein Manifest veröffentlicht und bei der Bundespressekonferenz vorgestellt.
*zum Manifest [PDF]
Presseberichte zur Veröffentlichung: