Institutspartnerschaft: Universität Tartu


Zwischen dem Seminar für Deutsche Philologie der Universität Göttingen und dem Lehrstuhl für Deutsche Philologie der Universität Tartu besteht seit dem 1.1. 2008 eine Germanistische Partnerschaft (DAAD). Intensive Beziehungen zwischen den beiden Universitäten reichen bis ins 19. Jh. zurück – Göttinger Wissenschaftler, wie z. B Leo Meyer waren lange Zeit als Hochschullehrer in Tartu tätig, es gab vielerlei wissenschaftlichen Austausch zwischen bestimmten (z. B. naturwissenschaftlichen) Fächern und selbstverständlich studierten Studierende aus Estland in größerer Zahl in Göttingen. Diese Kontakte überdauerten auch die Russifizierung der Universität Tartu am Ende des 19. Jhs. bzw. wurden in der Zeit der Republik Estland (1918-1941) ständig reaktiviert.

Die Universität Dorpat/Tartu war seit Ihrer Gründung durch Schweden im 17. und ihrer Neugründung durch Rußland Anfang des 19. Jahrhunderts eine durchweg deutsche Universität, getragen vom deutschen Landesstaat unter der Oberhoheit der schwedischen Könige, dann der russischen Zaren. Diese deutsch geprägte Universität erreichte im 19. Jahrhundert europäischen Rang. In dieser Zeit bildeten sich an ihr auch die Philologien aus, darunter die deutsche Philologie.

Heute ist die Universität Tartu die wichtigste Hochschule Estlands und versucht nach der Sowjetzeit an ihre alte Tradition anzuschließen, die sie in der Zeit der ersten Unabhängigkeit Estlands in Fortführung der deutschen Ausprägung ausgebaut hatte. Von der Universität Tartu gingen wesentlich die Impulse aus, welche nach dem Zusammenbruch des Sowjetreichs die neue Selbständigkeit des jungen Staates vorantrieben.

Im Rahmen der Germanistischen Institutspartnerschaft zwischen Göttingen und Tartu studieren und unterrichten Studierende, Tutoren und Dozenten aus Göttingen und Tartu für jeweils mehrere Wochen oder Monate am jeweiligen Partnerinstitut.