DFG-Projekt STA 146/51-1 (Stahr, Sauer): Sekundärkarbonate in Böden arider und semiarider Gebiete Mexikos als Indikatoren spätquartärer Umweltveränderungen (Laufzeit: September 2008 - August 2010)
In diesem Projekt wurden pedogene Karbonate in spätpleistozänen bis holozänen Paläoböden Zentral- und Nordmexikos untersucht. Die Ergebnisse geben einen ersten Einblick in die Dynamik der Sekundärkalkakkumulation in Böden arid-semiarider Gebiete Mexikos. Die 14C-Daten an anorganischem Kohlenstoff verdichten sich im Spätpleistozän zwischen 55-30 ka und um die Zeit des letzten Glazialmaximums, sowie in der zweiten Hälfte des Holozäns. Auffällig ist, dass keine der datierten Kalkanreicherungen zeitlich in die langen Dansgaard-Oeschger Ereignisse fallen, auch ins Bølling-Allerød und in die erste Hälfte des Holozäns fallen keine der Datierungen.
Die ?13C-Werte der Karbonate weisen auf einen relativ hohen Anteil von C4-Vegetation an der Biomasse während der gesamten radiometrisch belegten Zeitspanne hin. Des Weiteren sind im Spätpleistozän ?13C-Schwankungen mit leicht erhöhten Werten um das Glazialmaximum charakteristisch. Das letztere hängt höchstwahrscheinlich mit dem Rückgang der atmosphärischen CO2-Konzentration zusammen. Die Zusammensetzung der Sauerstoffisotope weist auch eine höhere Variabilität im Spätpleistozän auf, mit einem deutlichen Rückgang während des Maximums der letzten Kaltzeit (Last Glacial Maximum; LGM). Als Hauptsteuerungsfaktoren kommen dabei Temperaturveränderungen und die Quellen des Niederschlagwassers in Frage. In den pedogenen Kalkanreicherungen wurden Akkumulationen von Si und Al nachgewiesen und quantifiziert. Es ließen sich teilweise Tendenzen zwischen Si- und Al-Fraktionen und der Sauerstoffisotopie der Carbonate feststellen, die grundsätzlich auf eine klimatische Beeinflussung der Si- und Al-Akkumulationen hinweisen. Zugleich wurde jedoch ein erheblicher Einfluss des Ausgangsgesteins auf die Elementbeimengungen festgestellt, der umfassende Informationen zum Gestein notwendig macht, wenn Elementbeimengungen als klimatische Proxies verwendet werden sollen.