Die biologisch-kognitiven Grundlagen narrativer Motivierung
Interdisziplinäre Tagung, 3.-5. September 2014,
im Rahmen einer Partnerschaft der germanistischen Institute Göttingen und Szeged unter der Leitung von Dr. Márta Horváth und Dr. Katja Mellmann, gefördert von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung
Veranstaltungsort: Historische Sternwarte Göttingen, Roter Saal
Unter Motivierung versteht man diejenigen Strukturen eines (in der Regel narrativen) Textes, die das dargestellte Geschehen in den sinnhaften Zusammenhang einer Geschichte integrieren. In einer motivierten Geschichte folgen die einzelnen Ereignisse nicht nur chronologisch nacheinander, sondern bestimmten Sinnzusammenhängen gemäß auseinander. Dass die dabei zur Anwendung kommenden Verknüpfungsregeln meist nicht expliziter Teil des Textes sind, sondern erst durch die Ergänzungstätigkeit des Lesers hinzutreten, macht das Erzählmittel der Motivierung besonders interessant für einen kognitionspsychologischen Ansatz. Die Tagungsbeiträge fragen insbesondere nach basalen kognitiven Algorithmen, die sich plausibel als Teil der universalen Grundausstattung des menschlichen Geistes beschreiben lassen und von Erzähltexten als leserseitiges Kohäsionsmittel vorausgesetzt werden.
Programm
Mittwoch, 3. September 2014
- 14:30-15:00 Uhr
Begrüßung und Einführung (Katja Mellmann)
- 15:00 -15:45 Uhr
Matías Martínez (Wuppertal)
Viele Handlungen, eine Handlung. Zum Praxisbegriff der aristotelischen "Poetik" - 15:45-16:30 Uhr
Harald Haferland (Osnabrück)
Motivierung im Erzähltext. Ein Systematisierungsversuch mit einem Blick auf die Geschichte des Erzählens - 17:00-18:00Uhr
Abendvortrag
János László (Budapest): Narrative social psychology - 9:00-09:45 Uhr
Camilla Di Biase-Dyson (Göttingen)
Narrative Motivierung in den Erzählungen Altägyptens: Woraus entsteht eine nachvollziehbare Handlung? - 09:45-10:30 Uhr
Anja Müller-Wood (Mainz)
Motivationsstrukturen in sequentieller Kurzprosa - 11:00-11:45 Uhr
Márta Horváth (Szeged)
Die Funktion von Realitätseffekten in der Motivierungsstruktur von Erzähltexten
- 11:45-12:30 Uhr
Lívia Ivaskó (Szeged)
About the role of ostensive communicative context of storytelling - 14:30-15:15 Uhr
Stefanie Luther (Göttingen)
Kognitive Experimente: Über den Zusammenhang zwischen Theory of Mind und Motivierung in literarischen Erzähltexten
- 15:15-16:00 Uhr
Brigitte Rath (Innsbruck)
Grenzen der Subjektivitaet als Motivierungsstrategie. Fokalisierung und Metempsychose - 16:30-17:15 Uhr
Sophia Wege (München)
The way we think. Raumkohärenzbildung am Beispiel des Weg-Ziel-Schemas - Eine kognitionslinguistische Perspektive
- 17:15-18:00 Uhr
Endre Hárs (Szeged)
Motivierung und Raumnarratologie. Mit einer Reise zum Nordpol - 9:00-09:45 Uhr
Berenike Herrmann (Göttingen)
"Läuse im Pelz der Sprache"? Zu den Funktionen von Modalpartikeln in narrativen (De-)Motivierungsstrategien der Klassischen Moderne - 09:45-10:30 Uhr
Erzsébet Szabó (Szeged)
Kausalität und Modalität in fiktionalen Erzähltexten - 11:00-11:45 Uhr
Katja Mellmann (Göttingen)
Monokausalität und Intentionalität. Zwei Tendenzen in der abduktiven Ursachenattribution und ihre Rolle im Leseprozess
- 11:45-12:30 Uhr
Annekathrin Schacht (Göttingen)
Spannung als Rezeptionsphänomen
- 12:30-13:00 Uhr
Abschluss (Márta Horváth)
14:00-14:30 Uhr Eintreffen der Tagungsteilnehmer
16:30-17:00 Uhr Kaffeepause
19:00 Uhr Abendessen
Donnerstag, 4. September 2014
10:30-11:00 Uhr Kaffeepause
12:30-14:30 Uhr Mittagspause
16:00-16:30 Uhr Kaffeepause
19:00 Uhr Abendessen
Freitag, 5. September 2014
10:30-11:00 Uhr Kaffeepause