05/06/2013:
Atypisch Beschäftigte erhalten seltener Chance auf Weiterbildung

Erwerbstätige in atypischer Beschäftigung sind auf dem Arbeitsmarkt in vielfältiger Form benachteiligt. Sie sind überdurchschnittlich stark von Niedriglöhnen betroffen, hinzu kommen schlechtere Arbeitsbedingungen sowie ein höheres Arbeitslosigkeitsrisiko usw. Eine im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellte Studie zeigt auf, dass auch ihre Chancen auf Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung deutlich geringer sind als bei regulär Beschäftigten.

Wie die Stiftung in einer Pressemeldung dazu schreibt, hänge die Möglichkeit an einer berufsbezogenen Weiterbildung teilzunehmen stark vom Beschäftigungsverhältnis ab. Während sich fast zwei Drittel (64 Prozent) der Arbeitnehmer in normalen Beschäftigungsverhältnissen während der vergangenen drei Jahre beruflich weiterqualifiziert hätten, liege die Quote bei den atypisch Beschäftigten lediglich bei knapp 48 Prozent. Atypisch Beschäftigte seien damit bei der Weiterbildung benachteiligt. Ihnen würden die Chancen auf beruflichen Aufstieg vorenthalten, zudem sinke damit die Wahrscheinlichkeit, dass atypische Beschäftigung als Sprungbrett in ein normales Arbeitsverhältnis fungiert.

Die besten Aussichten auf berufliche Weiterbildung hätten mit jeweils über 48 Prozent noch die fünf Millionen Teilzeit- und die 2,8 Millionen befristet Beschäftigten. Leiharbeiter hätten dagegen „erheblich an Chancen auf Weiterbildung eingebüßt“. Ihre Weiterbildungsquote sei in den vergangenen sechs Jahren von 43 auf 27 Prozent abgestürzt. Noch weniger Chancen auf Weiterbildung als die 775.000 Leiharbeiter hätten mit 23 Prozent nur noch die 2,7 Millionen geringfügig Beschäftigten ("Mini-Jobber").

Quelle: Pressemeldung der Bertelsmann Stiftung vom 05.06.2013

Weiterlesen:
Bellmann, L./ Grunau, P. u.a. (2013): Weiterbildung atypisch Beschäftigter, Gütersloh.