TEILZEITARBEIT:




06/12/2013:
In den Betrieben wächst der Anteil der Teilzeitbeschäftigten

Seit dem Jahr 2000 ist der Anteil der Teilzeitbeschäftigten an den insgesamt in einem Betrieb Beschäftigten sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen deutlich gestiegen, das geht aus einem Forschungsbericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor, in dem die Beschäftigungsmuster von Männern und Frauen aus betrieblicher Sicht beleuchtet werden.

Wie die Auswertung von Daten des IAB-Betriebspanels 2012, einer jährlichen Befragung von knapp 15.000 Betrieben aller Wirtschaftszweige und Größenklassen, ergab, hat sich die Teilzeitquote bei den Frauen zwischen 2000 und 2012 von 36 Prozent auf 46 Prozent erhöht. Bei den Männern hat sich die Teilzeitquote im gleichen Zeitraum von sechs Prozent auf elf Prozent sogar fast verdoppelt.

Am höchsten (54 Prozent) war die Teilzeitquote von Frauen im Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens. Bei den Männern wurden in der Branche der Beherbergung und Gastronomie mit 28 Prozent die höchsten Anteile ermittelt. Insgesamt betrachtet bleibt Teilzeitarbeit aber weiterhin eine Frauendomäne: im Jahr 2012 waren 78 Prozent der in Teilzeit Beschäftigten Frauen. Dabei zeigt sich die hohe Teilzeitquote von Frauen ziemlich stabil über alle Branchen.

Im IAB-Betriebspanel werden Beschäftigte dann als Teilzeitkräfte erfasst, sobald ihre Arbeitszeit unterhalb der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit für Vollzeitbeschäftigte liegt. Weil auch die geringfügig Beschäftigten mitgezählt werden, kann die Panelauswertung im Vergleich zu anderen Erhebungen höhere Teilzeitanteile ausweisen.

Für die Unternehmen ist Teilzeitarbeit als flexible Form der Beschäftigung attraktiv, denn sie erlaubt eine flexible Gestaltung von Betriebszeiten und kann zur Überbrückung kurzfristiger Engpässe genutzt werden. Für die Beschäftigten kann Teilzeitarbeit ein Weg sein, Erwerbsarbeit und private Lebensgestaltung besser miteinander zu verbinden.

Zu den gravierenden Nachteilen von Teilzeitarbeit sind vor allem die starken Lohneinbußen und die daraus resultierenden geringeren Rentenansprüche zu zählen. Besonders problematisch wird es dann, wenn Teilzeitbeschäftigung nicht freiwillig erfolgt. Nach Angaben der Studie waren im Jahr 2011 16 Prozent der Teilzeitbeschäftigten „unfreiwillig Teilzeitbeschäftigte“, die eigentlich lieber einen Vollzeitjob ausgeübt hätten (siehe auch 05.09.2013). Auch ihr Anteil hat in den letzten zwanzig Jahren deutlich zugenommen, denn im Jahr 1992 waren lediglich etwas mehr als fünf Prozent unfreiwillig in Teilzeit beschäftigt.

Quelle: Bechmann, S./ Dahm, V. u.a. (2013): Beschäftigungsmuster von Frauen und Männern: Auswertungen des IAB-Betriebspanels 2012, IAB-Forschungsbericht 14/2013, Nürnberg.