12/02/2014:
Ausländische Vollzeitbeschäftigte erhalten meist nur Niedriglöhne
Jeder fünfte der knapp 20 Millionen Vollzeitbeschäftigten arbeitet in Deutschland zu Niedriglöhnen von weniger als 1.926 Euro brutto im Monat (siehe 16.12.2013). Ein überdurchschnittlich hoher Anteil entfällt dabei auf die ausländischen Beschäftigten aus den osteuropäischen EU-Mitgliedsländern. Von ihnen zählt mehr als die Hälfte zu den Geringverdienern.
Nach einem Bericht von ZEIT Online habe von den Vollzeitbeschäftigten aus den zehn osteuropäischen EU-Staaten mehr als jeder Zweite (53 Prozent) im Dezember 2012 zu einem Lohn unterhalb der Niedriglohnschwelle gearbeitet. Unter den südeuropäischen Zuwanderern aus Griechenland, Italien, Portugal oder Spanien arbeite jeder Vierte (25,4 Prozent) zu einem Niedriglohn. Die Zahlen stammten aus einer Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit (BA) für die Bundestagsabgeordnete der Linkspartei, Sabine Zimmermann.
Zimmermann habe in diesem Zusammenhang von einem "Armutszeugnis für die Arbeitsmarktpolitik" gesprochen. Nicht-Deutsche würden systematisch schlechter gestellt. Erst jüngst habe eine Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes ergeben, dass ein Drittel der Migrantinnen und Migranten im Niedriglohnbereich bezahlt würden. Sie bekämen bis zu 40 Prozent weniger Geld.
Ein Problem stelle die Anerkennung der Berufsabschlüsse im "Zuständigkeitsdschungel" Deutschland dar. Viele gut ausgebildete Zuwanderer bekämen in Deutschland daher keine angemessen bezahlten Jobs.
Quelle: ZEIT Online vom 12.02.2014
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