Jahreskonferenz: Rat liefert Beispiel für nachhaltiges Tagungsmanagement

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung wird seine 9. Jahreskonferenz am 23. November in Berlin unter dem Titel „Nachhaltigkeit in einer sich ändernden Welt – Weichenstellung für Deutschland“ noch konsequenter auf Klimaschutz und Ressourcenschonung trimmen als die Vorgängerkonferenzen. Der Energie- und Materialverbrauch der Veranstaltung soll unter das Niveau des Vorjahres sinken. Wie die einzelnen Schritte auf dem Weg zur „grünen“ Konferenz wirken, lässt das Beratungsgremium der Bundesregierung dabei dokumentieren und bewerten. Der Stand der Vorbereitungen ist laufend aktualisiert auf der Website des Nachhaltigkeitsrates einsehbar.

Zahllose Kongresse und Konferenzen in Deutschland glichen „Materialschlachten ohne Maß und Bewusstsein“, sagt Günther Bachmann, der Generalsekretär des Nachhaltigkeitsrates. „Mit unserer Veranstaltung wollen wir zeigen, wie man es anders machen kann.“ Bachmann hofft, dass das Beispiel der ressourcenschonenden Jahreskonferenz des Rates Nachahmer finden wird.

Den höchsten Anteil am Energieverbrauch und Kohlendioxidausstoß hatte in den vergangenen Jahren stets die Anreise der Konferenzteilnehmer aus ganz Deutschland. Deshalb ermutigt der Nachhaltigkeitsrat seine Gäste dieses Mal, von einem neuen, eigens für die Veranstaltung mit der Deutschen Bahn ausgehandelten Transportangebot Gebrauch zu machen. Die Bahn sichert dabei zu, sämtliche für An- und Abreise nötige Energie aus deutschen erneuerbaren Energiequellen zu beziehen, genauer: Sie wird den auf Basis der bestellten Sondertickets berechneten Energiebedarf bei Anbietern erneuerbarer Energie und nicht aus Kohle- oder Kernkraftwerken decken. Diese Energiemenge fließt in den Gesamttransportbetrieb der Bahn ein und senkt ihren Bedarf an Kohle- oder Atomstrom.

In Berlin angekommen, können die Konferenzteilnehmer den Veranstaltungsort, das Berliner Congress Center bcc am Alexanderplatz, umweltschonend mit U-, S- und Straßenbahnen erreichen. Der Energiebedarf des Gebäudes wurde durch viele technische Neuerungen gesenkt, darunter eine wärmereflektierende Außenbeschichtung der Fenster, ein energiesparendes Lüftungssystem, Tageslichteinfall in 90 Prozent der Tagungsräume, energiesparende Beleuchtungstechnik. Den Energie- und Wasserverbrauch seiner Küche verringerte das bcc zuletzt durch neue Techniken wie etwa Induktionskochfelder und wassersparende Geschirrspüler um 40 Prozent. Das bcc ist Mitglied der um Nachhaltigkeit im Tagungsgeschäft bemühten Initiative Berlin Green Meetings.

Ressourcen sparen wird der Nachhaltigkeitsrat auch bei seinen Tagungsunterlagen. Fielen auf der Vorgängerveranstaltung 2008 noch über 57.000 Seiten Papier an, sollen die meisten Informationen zur Konferenz in diesem Jahr ausschließlich digital zur Verfügung stehen. Lediglich den Raumplan und das aktuelle Tagesprogramm werden Konferenzbesucher auf doppelseitig bedrucktem, nachhaltig produziertem Papier vorfinden. Alle anderen Unterlagen erhalten sie in den kommenden Wochen auf der Website des Nachhaltigkeitsrates.

Beim Catering setzen die Veranstalter auf saisonale, ökologisch und möglichst regional produzierte Lebensmittel, auf Mehrwegverpackungen und wenig Fleisch. Die Menge der Speisen und Getränke wird so genau wie möglich auf die tatsächliche Teilnehmerzahl abgestimmt. Überzählige Gerichte erhält der gemeinnützige Verein Berliner Tafel. Auf Mineralwasser aus Flaschen wird das Catering dieses Mal gänzlich verzichten, stattdessen wird Leitungswasser gereicht. Damit entfallen Umweltkosten für die Produktion des Mineralwassers, seine Abfüllung in Flaschen, für den Lkw-Transport vom Produktionsort via Handel zur Veranstaltungsstätte sowie für den Rücktransport des Leerguts.

Weitere Stellschrauben zur Senkung des Energie- und Materialverbrauchs, an denen der Nachhaltigkeitsrat drehen will, sind die in diesem Jahr möglichst ausschließlich per E-Mail versandten Einladungen und eine materialschonende, Elemente aus den Vorjahren wiederverwendende Bühnenausstattung.

(Quelle, Rat für Nachhaltige Entwicklung: nachhaltigkeitsrat-news)