16/02/2011: IG Metall: Prekäre Beschäftigung konstant hoch

Wie aus einer neuerlichen Betriebsrätebefragung der IG Metall hervorgeht, zeige sich am Arbeitsmarkt trotz des Aufschwungs keine Entspannung bei der atypischen und prekären Beschäftigung. In einer Pressemitteilung der Gewerkschaft heißt es dazu, der bereits in der letzten Betriebsrätebefragung (Sept. 2010, siehe 30.09.2010) festgestellte hohe Anteil an prekären Arbeitsverhältnissen bleibe auf konstant hohem Niveau.

Die von TNT Infratest im Auftrag der IG Metall unter 4.937 Betriebsratsvorsitzenden durchgeführte repräsentative Umfrage habe ergeben, dass etwa Leiharbeit von mehr als zwei Drittel der Unternehmen genutzt werde. Die Hälfte von ihnen nutze Leiharbeit "mehr" als drei Monate zuvor oder "gleichbleibend". Zudem habe die Zahl an Werkverträgen drastisch zugenommen. In fast 40 Prozent der Betriebe würden Werk- und Dienstverträge als Flexibilisierungsinstrument eingesetzt.

Der Zweite Vorsitzender der IG Metall, Detlef Wetzel, habe die Ergebnisse mit den Worten kritisiert: "Nichts hat sich geändert. Im Gegenteil. Die Arbeitgeber richten sich mit Leiharbeit und Befristung ein." Leiharbeit werde nicht zum Abfedern von Auftragsspitzen genutzt, sondern zunehmend als strategisches Instrument zur Etablierung einer neuen Billiglohnlinie eingesetzt.

Quelle: Pressemitteilung Nr. 07/2011 der IG Metall vom 16.02.2011

Weiterlesen:
Aktuelle Zahlen der IG Metall-Betriebsrätebefragung zu Leiharbeit und Befristungen.