Erfahrungsbericht Auslandssemester an der Universität Udine

Sommersemester 2000
by Frauke Wildvang




Vorbereitung (vor der Abreise):

Vor der Abreise nach Italien sind hauptsächlich zwei Dinge wichtig: Unterkunft und Literatur für die Arbeit.

Um die Unterkunft kümmert sich Massimo Plaino vom International Office (email: massimo.plaino@amm.uniud.it - er spricht übrigens ziemlich gut deutsch). Hier gibt es drei Möglichkeiten: Casa dello Studente (Studentenwohnheim, Einzelzimmer mit und ohne eigenem Bad für ungefähr 300,- bis 350,- DM, wirklich nette Atmosphäre, eine der beiden Mensen im Haus, allerdings keine Küche im Gebäude), Konvikt (in der Nähe vom Palazzo Antonini, dem Unihauptgebäude, hier befindet sich die zweite Mensa, allerdings gibt es fast nur Doppelzimmer und abends werden die Türen früh geschlossen!!) oder in einer Privatwohnung (hier hängt es viel vom Glück ab, was ihr bekommt, kann allerdings den Vorteil von italienischen flatmates haben; auf Nähe zum Palazzo Antonini achten). In jedem Fall ist es wichtig, Massimo so früh wie möglich Bescheid zu geben und vor allem am Ball zu bleiben. Aber keine Angst, ich kann mir nicht vorstellen, daß er irgendjemanden unter einer Brücke schlafen lassen würde, doch wer zuerst kommt, malt zuerst und das Casa dello Studente ist sehr begehrt!

Um die Literatur für eure Arbeit müßt ihr euch selber kümmern und auch das am besten schon in Göttingen. Die Unibibliothek in Udine ist ein ziemlich schlecht ausgestattet und die öffentliche Bibliothek (biblioteca civica) ist auch nicht viel besser, es sei denn es handelt sich um allgemeine italienische Nachschlagewerke! Hängt natürlich immer vom Thema ab, aber da zumindest wir die Themen unseres jeweiligen papers vom IP in Udine zur tesi di laurea ausbauen durften, konnten wir natürlich dementsprechend Sekundärliteratur mitschleppen.

In Udine:
Falls ihr Glück habt (und darauf solltet ihr bestehen) holt euch Massimo vom Bahnhof ab, bringt euch zur Unterkunft und erklärt euch das Wichtigste. Auf jeden Fall ist am nächsten Morgen ein Besuch im International Office bei ihm und Alessia (seiner Assistentin, email: alessia.bruno@amm.uniud.it) angesagt. Massimo ist zwar manchmal ein bißchen seltsam, aber sie um so netter. Zusammen werden sie euch aber bestimmt bei den ersten bürokratischen Hürden helfen - und derer gibt es erstaunlich viele in Italien. Nur gut, daß es auch immer genauso viele nette Italiener gibt, die einem dabei helfen!

Und ganz besonders nette sind Franca Battigelli, die Koordinatorin des Programms (email:franca.battigelli@dest.uniud.it), und ihre Assistentin, Anna Pia De Luca (email: annapia.deluca@dllgr.uniud.it). Die beiden haben sich wirklich super lieb um uns gekümmert. Falls es einmal Probleme geben sollte, finden sie bestimmt eine Lösung!

Was die Uni angeht, gab es in diesem Jahr (Sommersemester 2000) noch keine speziellen Vorlesungen für das Euroculture-Programm und wir mußten an den regulären italienischen Vorlesungen teilnehmen. Aber das soll sich ja bald ändern.

Ob euch der Sprachkurs, der für alle internationalen Studenten in Udine angeboten wird, etwas bringt, müßt ihr selber herausfinden. Die Lehrerin hat eine etwas unpersönliche Art des Frontalunterrichts, die nicht jedem liegt, aber ein Versuch ist es sicher wert.

Das einzige wirkliche Problem an der Uni war für uns die katastrophale Computersituation. Es gibt zwar einen Computerraum mit ungefähr 20 Arbeitsplätzen und Internetzugang (in der Via Mantica), aber die Öffnungszeiten sind mehr als obskur. Aufgrund von Computerkursen kann der Raum auch schon mal einen ganzen Tag lang einfach geschlossen bleiben. Es empfiehlt sich daher auf jeden Fall die immer etwas kryptischen Aushänge zu beachten und vor allem zum Schreiben der tesi - wenn irgend möglich - gleich einen Laptop mitzubringen.

Was die Freizeit angeht, werdet ihr euch da sicher schnell in Udine zurechtfinden – schließlich ist die Stadt ja ziemlich übersichtlich. Für den Anfang: die Piazza Matteotti (oder Piazza San Giaccomo, wie sie auch heißt) ist eigentlich zu jeder Zeit der Haupttreffpunkt und immer ein guter Ausgangspunkt für einen netten Abend. Viel Spaß in Udine!