18/01/2012: Häufig nur prekäre Jobs für ungelernte Beschäftigte
Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat eine Analyse zur Beschäftigungssituation ungelernter beziehungsweise geringqualifizierter Erwerbstätiger veröffentlicht. Danach seien ungelernte Erwerbstätige im Vergleich zu ausgebildeten Fachkräften deutlich häufiger in geringfügigen und damit zumeist auch in prekären Beschäftigungsverhältnissen anzutreffen.
Die Studie betrachtet insbesondere die Situation junger Erwerbstätiger. In der Altersgruppe der 20- bis 34-Jährigen lag die Zahl der Ungelernten in 2007 bei 2,24 Mio. Nur 1,2 Mio. (52,3 %) von ihnen waren erwerbstätig, womit ihre Erwerbsquote deutlich unter der von Gleichaltrigen mit Berufsabschluss gelegen hat. Junge Ungelernte sind zudem seltener einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen als ihre beruflich qualifizierten Altersgenossen. Dagegen waren 17,7% der jungen Ungelernten geringfügig beschäftigt. Bei den Gelernten hat der Anteil mit 5,4% erheblich niedriger gelegen.
Laut Pressemitteilung des BIBB handele es sich nach Daten des Mikrozensus aus dem Jahr 2007 um rund 5,3 Millionen Menschen, die als "formal nicht qualifiziert" gelten würden. Deren schwierige Erwerbssituation werde durch den anhaltenden Abbau von Arbeitsplätzen, auf denen sie überhaupt Beschäftigung finden, zusätzlich verschärft. Hinzu komme, dass sich ihre Erwerbstätigkeit auf nur wenige Berufsfelder konzentriere. Letzteres gelte insbesondere für junge Erwerbstätige. Am häufigsten würden ungelernte junge Erwerbstätige im Gastgewerbe (11,5 %), im Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen (11,2 %) und im Einzelhandel (10,8 %) arbeiten.
Quelle: BIBB-Pressemitteilung vom 18.01.2012
Weiterlesen: Braun, U./ Bremser, F. u.a. (2012): Erwerbstätigkeit ohne Berufsabschluss – Welche Wege stehen offen? BIBB Report, H. 17, Jan. 2012.