11/04/2010: 6,5 Millionen Niedriglöhner in 2008
Der Berliner Tagesspiegel meldet, dass mit 6,5 Millionen Menschen etwa jeder fünfte Beschäftigten im Jahr 2008 einen Niedriglohn (weniger als zwei Drittel des mittleren Einkommens eines Landes) erhalten habe. Die Zeitung beruft sich auf aktuelle Zahlen des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP), einer repräsentativen Wiederholungsbefragung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Danach liege Deutschland mit einem Anteil von rund 21 Prozent an Niedriglöhnern unter den Industriestaaten inzwischen im oberen Mittelfeld, hinter den USA (25%), aber deutlich vor Frankreich (11,1%).
In derselben Ausgabe habe die Armutsforscherin Barbara Riedmüller in einem Interview gesagt, der Niedriglohnsektor sei „eine Folge der Deregulierung des Arbeitsmarktes durch die Politik. Um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, wurde eine ganze Reihe von Maßnahmen gestartet: die Hartz-Gesetze unter Rot-Grün, 400-Euro-Jobs, Lohnzuschüsse für Arbeitslose, befristetet Jobs. All das waren Regelungen, die jetzt die Armut von vielen Menschen zur Folge haben.“
Quellen: Der Tagesspiegel vom 11.04.2010
Der Tagesspiegel vom 11.04.2010