19/02/2011: Staatliche Unterstützung geringverdienender Leiharbeiter wird immer teurer

Nach einer im Januar 2010 veröffentlichten Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion musste der Staat zwischen Mai 2008 und Mai 2009 insgesamt 531 Millionen Euro ausgegeben, um die Löhne von Leiharbeitskräften aufzustocken (siehe 20.01.2010). Seitdem kämen einem Bericht der taz zufolge die Dumpinglöhne in der Zeitarbeitsbranche den Steuerzahler immer teurer zu stehen. Wie aus einer Antwort des Arbeitsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervorgehe, hätte der Bund allein im Juni 2010 fast 40 Millionen Euro zuschießen müssen, um die niedrigen Gehälter von Leiharbeitern aufzustocken. Damit seien die staatlichen Hilfsleistungen gegenüber dem Vorjahresmonat um mehr als 70 Prozent gestiegen.

Wie weitere Statistiken zeigten, hätten Ende 2009 die Verdienste von drei Vierteln aller Leiharbeiter unter der bundesweiten Niedriglohnschwelle von monatlich 1.784 Euro gelegen. Unter den regulär Beschäftigten sei dagegen nur gut jeder Fünfte dem Niedriglohnsektor zuzuordnen.

Für weitere Angaben über geringe Verdienste in der Leiharbeit und eine große Lohnkluft zwischen Stammbelegschaften und Leiharbeitskräften siehe 07.02.2011 und 17.01.2011.


Quelle: taz vom 19.02.2011

Weiterlesen:
Entwicklungen in der Leiharbeit. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Sabine Zimmermann, Diana Golze, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. BT-Drucksache17/4764 (02/2011).