19/08/2010: Niedriglohnbeschäftigung für die meisten eine Sackgasse
Eine kürzlich vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) online gestellte Studie weist nach, dass es nur sehr wenigen Geringverdienern gelingt, den Niedriglohnsektor zugunsten höher entlohnter Tätigkeiten zu verlassen. Nach Analysen des Autorenteams vom Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre der Universität Erlangen-Nürnberg und des IAB habe nur jeder siebte Vollzeitbeschäftigte, der 1998/99 einen Niedriglohn bezog, bis 2003 den Niedriglohnsektor verlassen können. Die Ergebnisse bestätigen damit ältere empirische Befunde zur Existenz einer „Niedriglohnfalle“ (Verbleib im Niedriglohnsektor, siehe 19.06.2009).
Die Aufstiegswahrscheinlichkeit sei dabei unterschiedlich verteilt. Während jüngere und besser qualifizierte Niedriglöhner vergleichsweise gute Chancen hätten, den Niedriglohnsektor zu verlassen, seien die Aussichten für Frauen generell schlechter. Die Chancen auf Aufwärtsmobilität würden aber auch von den Merkmalen des Beschäftigungsbetriebes beeinflusst. So würden insbesondere kleinere Betriebe und solche mit einem hohen Anteil von Niedriglohnbeschäftigten häufig „Sackgassen für Geringverdiener“ darstellen.
Quelle: Mosthaf, A./ Schnabel, C./ Stephani, J. (2010): Low-Wage Careers: Are there Dead-End Firms and Dead-End Jobs? Diskussionspapiere Nr. 66 des Lehrstuhls für VWL an der Universität Erlangen-Nürnberg.