19/08/2013:
Niedriglöhne in Hessen betreffen vor allem Frauen
Dem Bundestrend folgend (siehe 24.06.2013) arbeiten im Bundesland Hessen große Teile der Beschäftigten im Niedriglohnsektor, wobei auch immer mehr Vollzeitbeschäftigungsverhältnisse unter die Niedriglohnschwelle fallen. Laut einer im Auftrag des DGB Hessen-Thüringen durchgeführten Untersuchung sind Frauen überdurchschnittlich stark betroffen.
Wie FR-online dazu berichtet, arbeite fast jede dritte Frau mit einem sozialversicherungspflichtigen Vollzeitjob in Hessen der Studie zufolge für einen Niedriglohn. Bei den Männern seien es lediglich 13,5 Prozent. Frauen arbeiteten zudem häufiger in bestimmten, schlechter bezahlten Dienstleistungsbereichen. So verdienten 65,3 Prozent der Frauen, die in Hessen im Friseurhandwerk, in der Hotellerie, in der Textilreinigung oder als Hauswirtschafterinnen arbeiteten, weniger als 1.802 Euro pro Monat. Das sei die Niedriglohnschwelle für Gesamtdeutschland.
Der DGB Hessen-Thüringen ließ dazu in einer Pressemeldung verlauten, der Niedriglohnbereich sei für Frauen eine Sackgasse und kein Durchgangsstadium zum beruflichen Erfolg, zu Existenz sicherndem Einkommen oder zu einer armutsfesten Rente. Arbeiten, die traditionell überwiegend von Frauen verrichtet würden, müssten gesellschaftlich besser anerkannt und damit besser entlohnt werden.
Quellen:
FR-online vom 19.08.2013
Pressemitteilung 077 des DGB Hessen-Thüringen vom 19.08.2013
Weiterlesen:
Meier-Gräwe, U. u.a. (2013): Frauen im Niedriglohnsektor in Hessen.