02/12/2010: Prekarisierung der Erwerbsarbeit erhöht Risiko von Altersarmut
In einem Beitrag zu den Perspektiven solidarischer Sicherungskonzepte befasst sich der Referent für Sozialpolitik bei der Arbeitnehmerkammer Bremen Johannes Steffen mit den Folgen von gebrochenen Erwerbsbiografien oder atypischer Beschäftigung auf die Rentenanwartschaftszeiten und die soziale Sicherung im Alter. Danach werde der Wandel der Erwerbsstrukturen (weniger Vollzeitbeschäftigung, mehr Teilzeit- und Minijobs, wachsende Niedriglohnbeschäftigung) zu einer Senkung des Rentenniveaus führen und ein „absehbar steigendes Risiko von Altersarmut“ verursachen.
Da Altersarmut fast immer in der Erwerbsphase begründet liege, müsse die Politik den Trend der Prekarisierung des Arbeitsmarktes stoppen und umkehren. Dies könne durch die Abschaffung der Minijobs und die Einführung eines einheitlichen gesetzlichen Mindestlohns geschehen. Darüber hinaus seien auch innerhalb des Systems der gesetzlichen Rentenversicherung Korrekturen nötig. Steffen fordert die Rückkehr zur Lebensstandard sichernden und armutsfesten gesetzlichen Rentenversicherung und hält die Schließung sozialer Sicherungslücken in Folge gebrochener Erwerbsbiografien und atypischer Beschäftigung für dringender denn je geboten.
Quelle: Steffen, J. (2010): Gebrochene Erwerbsbiografien, atypische Beschäftigung und drohende Altersarmut – Perspektiven solidarischer Sicherungskonzepte, Dezember 2010, Bremen.
Weiterlesen:
Steffen, J. (2008): Rente und Altersarmut – Handlungsfelder zur Vermeidung finanzieller Armut im Alter, Juli 2008, Bremen.