20/05/2011: Mehr als jeder zweite junge Vollzeitbeschäftigte ist Niedriglöhner
Nach Ergebnissen einer statistischen Auswertung der Bundesregierung und der Bundesagentur für Arbeit arbeite bereits mehr als jeder zweite jugendliche Vollzeit-Arbeitnehmer (Beschäftigte zwischen 15 und 24 Jahre, ohne Auszubildende) im Niedriglohnsektor. Das berichtet die Berliner Umschau unter Berufung auf eine Meldung der Leipziger Volkszeitung, der dazu eine regierungsoffizielle Übersicht vorliege. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Arbeitnehmergruppe im Bundestag und Bundesvorstandsmitglied der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Uwe Schummer, hält die wachsende Niedriglohn-Perspektive für junge motivierte Menschen für tödlich für den deutschen Arbeitsmarkt.
Nach den offiziellen Zahlen sei der Gesamtanteil an Geringverdienenden (Einkommen unter zwei Drittel des mittleren sozialversicherungspflichtigen Bruttoverdienstes) innerhalb dieser Beschäftigtengruppe seit dem Jahr 2000 stetig gestiegen. In den ostdeutschen Bundesländern lägen die Anteile der Niedriglohnbezieher (gemessen am gesamtdeutschen Durchschnitt) zwischen 41,2 Prozent (Brandenburg) und 44,5 Prozent (Mecklenburg-Vorpommern). Die höchsten Werte in Westdeutschland gebe es in Schleswig-Holstein (23,7%), Niedersachsen (22,1%) und Rheinland-Pfalz (20,3%).
Quelle: Berliner Umschau vom 20.05.2011