Lichtenberg-Poetikvorlesung 2014: Marcel Beyer


Stoffproben: Webfehler, Löcher



Der Romancier, Lyriker und Essayist Marcel Beyer hält im Wintersemester 2014/15 die vom Seminar für Deutsche Philologie gemeinsam mit dem Literarischen Zentrum Göttingen veranstaltete Göttinger Lichtenberg-Poetikvorlesungen. In zwei Vorträgen und einer Gesprächsrunde mit Studierenden wird Beyer sich dem Thema »Stoffproben: Webfehler, Löcher« widmen.



Vorlesungen


  • Mittwoch, 12.11., 20.00 Uhr: Webfehler
  • Donnerstag, 13.11., 20.00 Uhr: Löcher
  • Die Veranstaltungen finden in der Aula am Wilhelmsplatz statt. Für Studierende und für Mitglieder der Universität Göttingen ist der Eintritt frei. Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des Literarischen Zentrums.




Gesprächsrunde mit Studierenden


Termin: Do, 13.11., 16.00 Uhr, Medienraum des Seminars für Deutsche Philologie, Käte-Hamburger-Weg 3




Der Poetikdozent über seine Vorlesungen

»Stoffe lautet der Titel jener zwei werk-autobiographischen Bände, mit denen ich dank Heinz Ludwig Arnold zum Leser von Friedrich Dürrenmatt geworden bin«, schreibt Marcel Beyer. »Dürrenmat erzählt darin von den Anfängen, den losen Enden, den Umformungen seiner Stoffe, aber auch von den Sackgassen, in die sie ihn im Laufe seines Schreiblebens geführt haben. ? Ob sich dieses Verfahren umkehren ließe? Und von den Löchern erzählen, um die herum ein Gedicht entsteht, oder von den Webfehlern im Stoff der Wirklichkeit, die ich als mögliches Schreibmaterial vor mir sehe? Wüsste ich heute, was ich in Zukunft schreiben werde, könnte ich mein Laptop getrost am Straßenrand liegenlassen oder mich für den Rest des Lebens dem Ballerspielen hingeben. Dasselbe gilt auch für meine Vorträge, von denen der eine sich in einer bohrenden Bewegung Gedichten aus den zurückliegenden zwölf Jahren, der andere mottenhaft der Wirklichkeit zuwenden soll.«


Zur Person

Marcel Beyer, 1965 in Teilfingen geboren, studierte Germanistik und Anglistik an der Universität Siegen. Früh trat er durch Performance-Arbeiten hervor. Er war als Lektor tätig, schrieb für die Musikzeitschrift Spex, hat Werke von Friederike Mayröcker, Ernst Jandl und Thomas Kling herausgegeben und war Writer in Residence nicht nur am University College London und an der University of Warwick, sondern auch am Berliner Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte. Seit 1996 lebt Marcel Beyer in Dresden.

Sein ebenso vielfältiges wie vielstimmiges Werk umfasst neben Libretti, Essays, Reportagen und Erzählungen, etwa Nonfiction (DuMont 2003) oder Putins Briefkasten (Suhrkamp 2012), mehrere Romane (u.a. Flughunde, Suhrkamp 1995, und Kaltenburg, Suhrkamp 2008) und Gedichtbände. Zuletzt erschien Graphit. Gedichte (Suhrkamp 2014). Marcel Beyer ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.




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