22/10/2012: Arbeitsarmut in Niedersachsen ist 2011 weiter angestiegen
In Niederachsen ist die Zahl der „Working Poor“ auch im Jahr 2011 weiter gestiegen. Nach Berechnungen auf Basis der Ergebnisse des Mikrozensus lag die Quote der von Armut betroffenen oder bedrohten abhängig Erwerbstätigen 2011 bei 7,4 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Plus von 0,7 Prozent. 2006 hatte die Armutsgefährdungsquote dieser Beschäftigtengruppe bei 6,5 Prozent gelegen. Seitdem ist sie Jahr für Jahr angestiegen.
Die Zahlen wurden u.a. in einem Beitrag der Statistischen Monatshefte Niedersachsen (Heft 10/2012) veröffentlicht. In dem Beitrag wird auch darauf verwiesen, dass geringqualifizierte Erwerbstätige und deren Angehörige und Lebenspartner besonders stark betroffen sind. Haushalte, deren Haupteinkommensbezieher eine nur geringe Qualifikation aufwiesen, seien oft in schwierigen sozialen Lagen. Ihre Armutsgefährdungsquote habe 2011 bei 38,5 Prozent gelegen, was gegenüber 2010 noch einmal eine Steigerung um 2,8 Punkte bedeute.
Als armutsgefährdet gilt, wer über weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens verfügt. Die Gefährdungsquoten wurden nach dem sog. Regionalkonzept ermittelt. Referenzmaßstab ist dabei nicht das bundesweite Durchschnittseinkommen. Stattdessen bildet das Durchschnittseinkommen der jeweiligen Region die Berechnungsgrundlage. Die 60 %-Schwelle der Armutsgefährdung in Niedersachsen bezieht sich also auf die niedersächsischen Durchschnittseinkommen.
Quelle: Eichhorn, L. (2012): Armutsgefährdung in Niedersachsen im Jahr 2011. In: Statistische Monatshefte Niedersachsen, Heft 10, S. 576-585.