21/07/2011: Zahl der Minijobber weiter angestiegen
Minijobs boomen seit Jahren. Ende September 2010 hatte die Zahl der geringfügig Beschäftigten bei insgesamt 7,3 Millionen gelegen. Darunter waren knapp fünf Millionen Menschen, die ausschließlich als Minijobber gearbeitet haben (siehe 26.04.2011). Wie Spiegel Online meldet, haben sich die Minijobs seitdem noch weiter ausgebreitet.
Nach neuesten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) hätten zum Jahresende 2010 fast 7,4 Millionen Menschen einen 400-Euro-Job ausgeübt. Für 4,9 Millionen Menschen sei der Minijob die einzige Beschäftigung gewesen. Hinzu kämen 2,45 Millionen Beschäftigte, die einen Mini-Job als zusätzliche Nebenbeschäftigung ausgeübt hätten. Mit einer Zunahme um rund 600.000 innerhalb von fünf Jahren sei der Anstieg in dieser Beschäftigtengruppe deutlich stärker ausgefallen als bei den ausschließlich geringfügig Beschäftigten.
Nach Aussage des Arbeitsmarktexperten des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Wilhelm Adamy, sei eine steigende Zahl von Arbeitnehmern gezwungen, nach der Arbeit oder am Wochenende einen Zusatzjob auszuüben, weil das reguläre Einkommen nicht ausreiche. Laut Adamy würden Minijobs sich in bestimmten Branchen „massiv ausbreiten“. Im Einzelhandel komme auf zwei sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ein Minijobber, im Hotel- und Gaststättengewerbe liege das Verhältnis schon bei eins zu eins. Adamy vermute, das Unternehmen zum Teil auch versuchten, durch geschickte Konstruktion von Arbeitsverträgen für einen Teil des Einkommens Sozialabgaben zu umgehen.
Quelle: Spiegel Online vom 21.07.2011