03/09/2011: Niedriglöhne in Solarbranche weit verbreitet
Ein Bericht der Welt Online zeigt, dass schlechte Arbeitsbedingungen und Niedriglöhne in der Solarbranche an der Tagesordnung sind. Viele Firmen würden ihre Mitarbeiter in Zwölf-Stunden-Schichten schuften lassen und sie schlecht bezahlen. Tarifverträge, gute Bezahlung, Regelungen zur Weiterbildung und Altersteilzeit, all dies sei nur bei einer Minderheit der deutschen Solarhersteller anzutreffen. Bei der Mehrheit seien fehlende Tarifstandards, fehlende Betriebsräte, Leiharbeit und niedrige Lohnniveaus dagegen die Regel.
Welt Online beschreibt dazu die Arbeitsbedingungen bei Connergy, eines für die Branche typischen Unternehmens. Tarifverträge gebe es nicht. Dafür werde in Zwölf-Stunden-Schichten gearbeitet. Die Stammbelegschaft in der Produktion verdiene rund 1.800 Euro brutto monatlich, hinzu kämen Wochenend- und Nachtzuschläge. Leiharbeiter würden rund 7,30 Euro pro Stunde verdienen und kämen so (ohne Zuschläge) auf knapp 1.200 Euro brutto im Monat.
Die Gewerkschaft IG Metall wolle nun verstärkt gegen die schlechten Arbeitsbedingungen vorgehen, Mitbestimmung etablieren und die Belegschaft von der Mitgliedschaft in der Gewerkschaft überzeugen. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) dagegen habe sich für Fragen von Arbeitsbedingungen und Entlohnung als nicht zuständig erklärt. Der BSW sei kein Arbeitgeberverband und wolle zum „Themenfeld Arbeitsbeziehung" nicht Stellung nehmen.
Quelle: Welt Online vom 03.09.2011