23/08/2011: Im Nordosten der Republik sind Niedriglöhne weit verbreitet
Die Junge Welt stellt Ergebnisse einer Studie des DGB Bezirks Nord zur Entwicklung prekärer und niedrig entlohnter Beschäftigung in drei nördlichen Bundesländern vor. Danach würden sich prekäre Beschäftigungsbedingungen im Nordosten der Republik besonders schnell ausbreiten.
In Mecklenburg-Vorpommern würden 40,8 Prozent der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im Niedriglohnsektor arbeiten, wenn man eine für Gesamtdeutschland errechnete Niedriglohnschwelle zugrunde lege (vgl. auch 20.05.2011). Gemessen an der wesentlich niedrigeren ostdeutschen Niedriglohnschwelle seien es mit 23,8 Prozent immerhin fast ein Viertel.
Die DGB-Studie zeige auch, wie der Wirtschaftsaufschwung nach der Krise von 2007/08 die Arbeitsverhältnisse verändert habe. So sei in Mecklenburg-Vorpommern von 2008 bis 2010 ein Rückgang der Vollzeitarbeitsverhältnisse um 1,9 Prozent zu verzeichnen, während die Teilzeitjobs im selben Zeitraum um 8,2 Prozent zugelegt hätten. Zudem sei auch der Sektor der Minijobs weiter gewachsen. Prekäre Arbeitsverhältnisse machen sich breit und werden politisch gefördert, heiße es dazu im Resümee der Studie.
Quelle: Junge Welt vom 23.08.2011
Weiterlesen: DGB Bezirk Nord (Hg.) (2011): Niedriglohnsektor – Prekäre Beschäftigung: In Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg.