24/03/2011: Niedriglöhne gefährden Sozialsysteme
Der Chef der Deutschen Rentenversicherung, Herbert Rische, hat im Onlineportal der WAZ Mediengruppe einmal mehr (vgl. 16.01.2010) davor gewarnt, dass Niedriglöhne die Altersarmut drastisch erhöhen würden. Darüber hinaus stelle der Ausbau des Niedriglohnsektors generell eine Existenzgefahr für alle Sozialsysteme dar: „Wenn der Niedriglohnsektor weiter so wächst, können Sie jedes lohnbezogene Sozialsystem in die Tonne treten“, wird Rische zitiert. Zwar sei bisher noch nur jeder vierzigste Rentner auf eine staatliche Grundsicherung angewiesen. Das werde sich in Zukunft jedoch ändern. Die Prognosen bis 2030 reichten von fünf bis 30 Prozent, die dann aufs Sozialamt müssten. Von der Entwicklung würden besonders Frauen betroffen sein, denn jede dritte Vollzeitbeschäftigte arbeite heute bereits zu Niedriglöhnen.
Für Rische führe auch ein Mindestlohn von 8,50 Euro nicht zu einer ausreichenden Rente. Daher seien die Tarifparteien in der Pflicht, Löhne zu vereinbaren, von denen Vollzeit-Beschäftigte leben könnten.
Quelle: Der Westen vom 24.03.2011