24/08/2011: Geringe Chancen auf Neueinstellung für ältere Beschäftigte
Trotz des vielerorts bereits beschworenen Fachkräftemangels und der teils beobachtbaren, teils auch nur behaupteten zunehmenden Erwerbsbeteiligung älterer Menschen (siehe 17.11.2010) scheint die Gefahr eines prekären Altersübergangs und eines problematischen Ausstiegs aus dem Arbeitsleben nicht geringer zu werden. So steigt die Gefahr der Arbeitslosigkeit jenseits der 60 an (siehe 29.03.2011) – und die Chancen auf Neueinstellung sind für Beschäftigte über 50 Jahren bislang auch nicht gestiegen, wie der der aktuelle Altersübergangsreport aus dem Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) belegt.
Wie aus einer Pressemitteilung des IAQ dazu hervorgeht, würden Ältere bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter offenbar nach wie vor oft benachteiligt. Die Auswertung von Daten der Bundesagentur für Arbeit habe gezeigt, dass mit steigendem Alter immer weniger Personen eine neue Stelle anträten. So betrage der Anteil der neu eingestellten Älteren an allen neuen Mitarbeitern mit 13 Prozent nur die Hälfte ihres Beschäftigungsanteils (26 Prozent in 2009). Lediglich für die 60- bis 65-Jährigen sei ein Anstieg der Eintrittsraten festzustellen.
Die Befunde legten nahe, dass die meisten Betriebe die Alterung ihrer Belegschaft anscheinend eher passiv hinnähmen, statt sich durch Arbeitsplatzgestaltung und Weiterbildung aktiv auf sie einzustellen. Somit zeige sich, dass das Potenzial zur Ausweitung der Lebensarbeitszeit und der Arbeitskräfte bei weitem noch nicht ausgeschöpft sei.
Quelle: IAQ-Pressemitteilung vom 24.08.2011
Weiterlesen: Brussig, M. (2011): Neueinstellungen im Alter: Tragen sie zu verlängerten Erwerbsbiografien bei? Altersübergangsreport 2011-03.