25/01/2012: Aktuelle Fakten zur Leiharbeit sprechen für sich
Nachdem die Bundesagentur für Arbeit (BA) den Boom bei der Leiharbeit erst kürzlich wieder dokumentiert hatte (siehe 20.01.2012), hat sie nun eine umfassendere Analyse zur Entwicklung der Leiharbeit in Deutschland vorgelegt. Hier die wichtigsten Fakten (Stand: Juni 2011), die Kritiker der Leiharbeit bestätigen dürften:
Die Zahl der Leiharbeitnehmer/innen hat sich in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt.
Aktuell arbeiten 2,9 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Leiharbeit, bis Mitte 2006 lag der Anteil noch unter 2 Prozent.
Der Anteil der Stellen von Arbeitnehmerüberlassungsbetrieben an der Gesamtzahl der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen hat sich von 17 Prozent im Jahr 2003 auf 35 Prozent im Jahr 2011 verdoppelt.
Die Zahl der Leiharbeitsunternehmen in Deutschland hat in den letzten Jahren merklich zugenommen und lag Ende Juni 2011 gut ein Viertel höher als vier Jahre zuvor.
Innerhalb der Leiharbeit dominiert die sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigung, doch haben Teilzeitbeschäftigung und geringfügig entlohnte Beschäftigung überdurchschnittlich stark an Bedeutung gewonnen.
Die mittleren Bruttoverdienste von vollzeitbeschäftigten Leiharbeitern waren 2010 nur etwa halb so hoch wie die von regulär Vollzeitbeschäftigten. Die Entgeltdifferenzen ziehen sich durch alle Tätigkeitsfelder.
Die Hälfte der Leiharbeitsverhältnisse endet nach weniger als drei Monaten.
Das Risiko aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung heraus arbeitslos zu werden ist in der Leiharbeit mit durchschnittlich 3,9 Prozent mehr als viermal so hoch wie im Schnitt über alle Branchen (0,9 %).
Der Anteil der in Leiharbeit Beschäftigten, die ergänzende Leistungen aus der Grundsicherung beziehen, lag im Juni bei 11 Prozent, während im Durchschnitt über alle Branchen nur rund 2 Prozent der Beschäftigten Arbeitslosengeld II bezogen haben.
Weiterlesen: Statistik der Bundesagentur für Arbeit (2012): Der Arbeitsmarkt in Deutschland: Zeitarbeit in Deutschland – Aktuelle Entwicklungen, Nürnberg.