27/08/2009: Starker Anstieg von Erwerbstätigen mit Nebenjobs
Im aktuellen Wochenbericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wirft der Sozialökonom Karl Brenke einen Blick auf Erwerbstätige mit Nebentätigkeiten in Deutschland und in Europa. Für Deutschland sei dabei zu beobachten, dass die Zahl der Personen mit mehreren Beschäftigungsverhältnissen von 2000 bis 2008 um 67,3 Prozent und damit weit über dem europäischen Durchschnitt gewachsen sei. Im Durchschnitt des Jahres 2008 habe es etwas mehr als 1, 4 Millionen Personen (3,7 Prozent aller Erwerbstätigen) gegeben, die einer zweiten Erwerbstätigkeit nachgegangen seien.
Unter den Zweitjobbern in Deutschland gebe es überdurchschnittlich viele, die in ihrem hauptsächlichen Beruf einer anspruchsvollen Tätigkeit nachgingen. Jedoch habe in den letzten Jahren die Zahl derjenigen Personen besonders stark zugenommen, die als Zweitjobber in ihrer ersten Beschäftigung eindeutig Hilfstätigkeiten ausübten. Die Frage, ob diese Entwicklung auch mit dem Phänomen von Arbeitsarmut zusammenhängt, ob also, wie z.B. für die USA nachgewiesen, auch in Deutschland Nebentätigkeiten vermehrt ausgeübt werden, um die im hauptsächlichen Job erzielten Einkommen aufzustocken, wird nicht eindeutig beantwortet.
Quelle: Publikationshinweis des DIW
Weiterlesen:
Brenke, K. (2009): Erwerbstätige mit Nebentätigkeiten in Deutschland und in Europa. In: DIW-Wochenbericht, 76. Jg., Nr. 35, Berlin, S. 598-607.