29/03/2010: Aktuelle Zahlen zur Tarifbindung in 2009
Nach Informationen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hätten im Jahr 2009 insgesamt nur noch 52 % aller Beschäftigten in Betrieben gearbeitet, für die ein Branchentarifvertrag galt. Damit setze sich eine seit 1996 beobachtete rückläufige Tendenz fort. Wie aus den Daten des IAB-Betriebspanels, einer jährlichen Befragung von mehr als 15.000 Betrieben und Verwaltungen, hervorgehe, hätten rund 56 Prozent der westdeutschen und etwa 38 Prozent der ostdeutschen Beschäftigten in einem Betrieb gearbeitet, der einem Branchentarifvertrag unterlag. Firmentarifverträge hätten für 9 Prozent der westdeutschen und 13 Prozent der ostdeutschen Beschäftigten gegolten. Für rund 36 Prozent der westdeutschen und 49 Prozent der ostdeutschen Arbeitnehmer habe es keinen Tarifvertrag gegeben. Jeweils rund die Hälfte dieser Arbeitnehmer sei jedoch indirekt von Tarifverträgen erfasst worden, da sich ihre Betriebe nach eigenen Angaben daran orientiert hätten.
In den WSI-Mittteilungen Nr. 4/2010 stellen Ellguth/Kohaut weitere Ergebnisse zur Tarifbindung sowohl der Beschäftigten als auch der Betriebe aus dem IAB-Betriebspanel 2009 vor. Nach diesen Angaben gelte derzeit in Deutschland nur noch in 32% aller Betriebe direkt ein Branchentarifvertrag.
Quelle: IAB-Presseinformation vom 06.04.2010
IAB-Aktuell vom 29.03.2010
Weiterlesen:
Ellguth, P./ Kohaut, S. (2010): Tarifbindung und betriebliche Interessenvertretung: Aktuelle Ergebnisse aus dem IAB-Betriebspanel 2009. In: WSI Mitteilungen, 63. Jg., Heft 4, S. 204-209.