29/10/2011: Niedriglohnsektor wächst ungebremst weiter
Einer Meldung der Leipziger Volkszeitung zufolge zeigten bisher unveröffentlichte Jahresstatistiken der Bundesagentur für Arbeit (BA), dass der „Existenzdruck trotz Vollzeit-Tätigkeit“ im Jahr 2010 in Deutschland einen neuen Höhepunkt erreicht habe, weshalb sich die Bundesrepublik „weiter auf den rasanten Weg in eine Niedriglohn-Gesellschaft“ befinde.
Die Zeitung nannte dazu konkrete, ihr vorliegende Zahlen. So gehe aus den BA-Statistiken hervor, dass im Jahr 2010 mehr als jede dritte Frau und nahezu jeder zweite Jugendliche (unter 25 Jahre, unter Ausklammerung der Auszubildenden) unterhalb der Niedriglohnschwelle gearbeitet habe, die bundesweit bei einem Monatseinkommen von 1.802 Euro brutto gelegen habe. Damit hätten die Verdienste von mehr als 2,5 Mio. Frauen und 715.000 Jugendlichen trotz Vollzeitjob unterhalb der Niedriglohnschwelle gelegen.
Insgesamt habe der Anteil der Vollzeitbeschäftigten, die im Niedriglohnsektor arbeiteten, 2010 bei 22,8 Prozent und damit um 0,5 Prozent höher als im Vorjahr (siehe 18.11.2010) gelegen. Lege man für Ostdeutschland und Westdeutschland getrennte Niedriglohnschwellen zugrunde, so seien 2010 im Westen der Republik 20,8 Prozent und im Osten 21,1 Prozent der Vollzeitbeschäftigten im Niedriglohnsektor beschäftigt gewesen.
Quelle: LVZ online vom 29.10.2011