LEIHARBEIT:




31/01/2014:
Leiharbeit ist häufig eintönig und körperlich beanspruchend

Unter dem Titel "Arbeitsbedingungen in der Zeitarbeit" hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) ein zweiseitiges "Factsheet" veröffentlicht, das die Ergebnisse ihrer Erwerbstätigenbefragung 2012 für den Bereich der Leiharbeit zusammenfasst. Danach ist Leiharbeit männlich, eintönig und körperlich beanspruchend.

In der Befragung haben 479 Leiharbeitnehmer unter anderem Auskunft zu ihren Arbeitsbedingungen und ihrer Gesundheit gegeben. Wie sich zeigte sind Leiharbeitsbeschäftigte (71 Prozent sind männlich) im Vergleich zu anderen Arbeitnehmern häufiger harter körperlicher Arbeit und ungünstigen Umgebungsbedingungen ausgesetzt. So gaben fast drei Viertel der Leiharbeitnehmer (72 Prozent) an, häufig im Stehen arbeiten zu müssen. Bei der übrigen Erwerbsbevölkerung ist dies nur zu 55 Prozent der Fall. Fast jeder dritte Leiharbeiter ist oft ungünstigen klimatischen Bedingungen wie Zugluft, Kälte, Hitze oder Nässe ausgesetzt. Außerhalb der Leiharbeit triff das nur auf jeden fünften Beschäftigten zu. Die Folge: deutlich mehr Leiharbeiter klagen über Schmerzen im Muskel-Skelett-Bereich.

Darüber hinaus geben zwei Drittel der Leiharbeitnehmer an, dass sich ihre Arbeit ständig wiederholt. Auch ist ihr Handlungsspielraum deutlich eingeschränkter als bei den übrigen Erwerbstätigen: nur 7 Prozent der Beschäftigten außerhalb der Leiharbeit, aber 29 Prozent der Leiharbeiter berichten, dass sie ihre eigene Arbeit nie selbst planen und einteilen können.

Angesichts solcher Arbeitsbedingungen wird verständlich, dass Leiharbeiter der Studie einer Leiharbeitsfirma zufolge in Deutschland oft unzufrieden mit ihrem Job sind. Nach Angaben von Spiegel Online empfänden weniger als die Hälfte der Befragten ihre Tätigkeit als positiv (siehe 15.01.2014).

Für die Erwerbstätigenbefragung 2012 der BAuA und des BIBB (Bundesinstitut für Berufsbildung) sind 20.036 Erwerbstätige ab 15 Jahren mit einer Arbeitszeit von mindestens 10 Stunden pro Woche in Deutschland telefonisch befragt worden. Ziel der alle sechs Jahre durchgeführten Erhebung ist es, repräsentative Informationen über Erwerbstätige und Arbeitsplätze in Deutschland für Forschungsfragen der quantitativen Berufs- und Qualifikationsforschung und der Arbeitsschutzberichterstattung bereit zu stellen.

Quellen:
BAuA - Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2014): Factsheet 03: Arbeitsbedingungen in der Zeitarbeit, Dortmund.

Spiegel Online vom 15.01.2014