31/05/2012: Mehr Teilzeit und zunehmende Spreizung von Arbeitszeiten
Innerhalb der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nimmt der Anteil der Teilzeitbeschäftigung seit Jahren stetig zu (siehe z.B. 19.10.2011 und 15.05.2012). Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung hat sich die Entwicklung der Teilzeitbeschäftigung sowie der Arbeitszeiten generell anhand von Daten des Mikrozensus’ genauer angesehen. Die Strukturanalysen, die das WSI jetzt im neuen „WSI GenderDatenPortal“ freigeschaltet hat, belegen eine insgesamt zunehmende Spreizung von Arbeitszeiten und einen starken Anstieg von sog. kurzer Teilzeit (unter 15 Std./Woche) innerhalb der letzten zwanzig Jahre.
Wie das WSI dazu in einer Pressemeldung erläutert, hätten sich die Arbeitszeiten in Deutschland in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich polarisiert. Einerseits hätten im Vergleich zum Anfang der 1990er Jahre lange Arbeitszeiten jenseits von 41 Wochenstunden zugenommen, andererseits seien sehr kurze Arbeitszeiten unter 15 Stunden weiter verbreitet.
Von den sehr kurzen Arbeitszeiten seien ganz überwiegend Frauen betroffen. So sei die Quote der Frauen mit sehr kurzen Teilzeitjobs zwischen 1991 und 2010 von 5,8 auf 13,9 Prozent gestiegen. Bei den Männern habe es im gleichen Zeitraum einen Zuwachs von 0,7 auf 3,8 Prozent gegeben.
Quelle: HBS-Pressemitteilung vom 31.05.2012
Weiterlesen: WSI GenderDatenPortal (2012): Arbeitszeit 05 – Zunehmende Spreizung der Arbeitszeiten.