10/01/2012: Staatliche Subventionen in Milliardenhöhe für Geringverdiener
Die Saarbrücker Zeitung berichtet aus einer ihr vorliegenden Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) über das Ausmaß staatlicher Subventionen des Niedriglohnsektors. Laut DGB-Studie habe der Bund im Jahr 2011 [sic] rund zwei Milliarden Euro ausgeben müssen, allein um vollzeitbeschäftigten Geringverdienern das Existenzminimum zu sichern. Rechne man noch die Betroffenen mit einem sozialversicherungspflichtigen Teilzeitjob hinzu, so seien es sogar vier Milliarden Euro gewesen.
Die Zahl der sog. Aufstocker, die ergänzend zu ihrem zu geringen Einkommen finanzielle staatliche Unterstützung erhalten, habe sich nach offiziellen Angaben seit 2007 um gut 100.000 auf jetzt insgesamt 1,3 Millionen erhöht (Vollzeitbeschäftigte, Teilzeitbeschäftigte, Minijobber, vgl. auch 13.05.2011). Während die Zahl der Betroffenen in Teilzeitbeschäftigung dabei kontinuierlich zugelegt habe, sei die Zahl der Aufstocker mit einem Vollzeitjob um etwa 70.000 gesunken. Dennoch gebe es trotz der guten Arbeitmarktlage und zum Teil spürbarer Lohnsteigerungen immer noch rund 560.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die zusätzlich auf Hartz IV-Leistungen angewiesen seien, das seien 2,5 Prozent aller sozialversicherten Erwerbspersonen.
Quelle: Saarbrücker Zeitung vom 10.01.2012
Weiterlesen: Adamy, W. (2012): Hartz IV – Bedürftigkeit von Erwerbstätigen. DGB Bundesvorstand, Abteilung Arbeitsmarktpolitik, Berlin.