26/03/2012: Vollzeit-Reallöhne steigen nicht mehr
Erstmals seit 2010 sind die Reallöhne vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer/innen im vierten Quartal 2011 nicht mehr gestiegen. Der bereits seit dem zweiten Quartal 2011 sich abschwächende Trend steigender realer Monatseinkommen bei Vollzeitbeschäftigten (siehe 22.12.2011) ist damit gebrochen.
Wie das Statistische Bundesamt (DESTATIS) meldet, seien die preisbereinigten Bruttomonatsverdienste vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer im Vergleich zum vierten Quartal 2010 unverändert geblieben. Zum ersten Mal seit dem vierten Quartal 2009 habe es damit kein Wachstum der Reallöhne gegenüber dem Vorjahresquartal gegeben. Zwar seien die Nominallöhne im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,3 Prozent gestiegen, doch sei das Lohnplus durch den Anstieg der Verbraucherpreise um ebenfalls 2,3 Prozent aufgezehrt worden.
Als Grund für die schwache Lohnentwicklung nannte das Bundesamt den Wegfall zweier Sondereffekte, die in den Vorquartalen für deutliche Anstiege der Bruttomonatsverdienste gesorgt hatten. Zum einen habe der Anstieg der Sonderzahlungen diesmal weit unterhalb des Anstiegs der regelmäßigen Verdienstzahlungen gelegen, was das Wachstum der gesamten Bruttomonatsverdienste gedämpft habe. Zum anderen sei die Anzahl bezahlter Stunden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur geringfügig höher gewesen. In den Vorquartalen hätte der Abbau von Kurzarbeit dagegen noch die Anzahl bezahlter Stunden steigen lassen.
Quelle: Pressemitteilung Nr. 107 des Statist. Bundesamtes vom 26.03.2012