04/04/2012: Nur 28 Prozent der Älteren sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt
Die bislang sehr geringen Chancen älterer Menschen auf reguläre Beschäftigung scheinen langsam zu steigen. Obwohl für viele Beschäftigte jenseits der 60 der Übergang zur Altersrente problematisch ist und von Arbeitslosigkeit, vorzeitigem Rentenbezug oder atypischen bzw. prekären Beschäftigungsverhältnissen geprägt ist (siehe 29.03.2011), wächst der Anteil der 60- bis 64-Jährigen, die einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen. Nachdem die Bundesagentur für Arbeit (BA) bereits im Dezember 2011 auf steigende Anteile sozialversicherungspflichtig beschäftigter Älterer hingewiesen hatte (siehe 28.12.2011), scheinen neue Daten den Trend zu bestätigen.
Wie das Handelsblatt auf Basis der ihr vorliegenden Daten der BA meldet, habe sich der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten innerhalb der Bevölkerungsgruppe der 60- bis 64-Jährigen in knapp fünf Jahren um mehr als zehn Prozentpunkte erhöht. Während die Beschäftigungsquote Anfang 2007 noch bei 18,2 Prozent gelegen habe, sei sie bis September 2011 auf einen neuen Höchststand von 28,3 Prozent geklettert. Im gleichen Zeitraum sei auch die absolute Zahl der Beschäftigten in dieser Altersgruppe gestiegen auf zuletzt 1,32 Millionen.
Die Beschäftigungsquote Älterer gelte als Schlüsselgröße für die Diskussion über die Rente mit 67, so das Handelsblatt, das darauf verweist, dass die SPD zu Jahresbeginn die Forderung erhoben hatte, die Erhöhung des Rentenalters auf Eis zu legen, solange nicht mindestens jeder Zweite über 60 eine sozialversicherungspflichtige Stelle hat. Wie die Zahlen offenbaren gilt dies derzeit nicht einmal für jede/n Dritte/n.
Quelle: Handelsblatt vom 04.04.2012
Weiterlesen: Statistik der Bundesagentur für Arbeit (2012): Analyse des Arbeitsmarktes für Ältere ab 50 Jahren, März, Nürnberg.