29/05/2012: Neueinstellungen sind wieder seltener befristet
Immer mehr Arbeitgeber hatten in den vergangenen Jahren bei Neueinstellungen nur noch befristete Arbeitsverträge angeboten. Bereits im Jahr 2009 ist fast jede zweite Neueinstellung befristet erfolgt (siehe 22.11.2010) – dies unter anderem auch, weil speziell der Berufseinstieg junger Menschen vermehrt in Form einer befristeten Beschäftigung stattfand (siehe 14.03.2011). Nachdem sich im Jahr 2010 daran wenig geändert hatte (siehe 23.02.2012), scheint sich die Situation nun aber etwas zu bessern. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, habe eine Anfrage der Bundestagsfraktion der Linkspartei bei der Bundesregierung ergeben, dass im Jahr 2011 befristete Neueinstellungen erstmals wieder zurückgegangen seien. Immer mehr Arbeitgeber würden unter 25-Jährige nicht mehr nur auf Zeit beschäftigen.
In längerfristiger Perspektive sei der Trend allerdings eindeutig negativ. Seit dem Jahr 2000 sei die Anzahl der befristeten Neueinstellungen in Deutschland bei allen Altersgruppen von 32 auf 46 Prozent gestiegen. Besonders betroffen sei dabei die Gruppe der 15- bis 24-Jährigen, die tendenziell häufiger befristet eingestellt wurde als die älteren Kohorten. Während es in dieser Altersgruppe im Jahr 2000 noch 788.000 befristet Beschäftigte gegeben habe, seien es im Jahr 2010 bereits 985.000 gewesen. Das entspreche einem Anteil von 57 Prozent an allen Neueinstellungen. Dieser Anteil aber sei nach Angaben des Arbeitsministeriums im Jahr 2011 auf 41 Prozent gesunken. Der Anteil der befristeten Neueinstellungen insgesamt sei ebenfalls leicht zurückgegangen von 49 Prozent im Jahr 2009 auf 46 Prozent zwei Jahre später.
Quelle: Süddeutsche.de vom 29.05.2012