06/02/2013:
In NRW ist jeder vierte Arbeitnehmer atypisch beschäftigt

Atypische Beschäftigung ist auf dem Vormarsch. Das hatte im Frühjahr 2011 die Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung (G.I.B.) in einer Arbeitsmarktanalyse für das Land Nordrhein-Westfalen für das Jahr 2010 bereits konstatiert (siehe 23.05.2012). Jetzt hat das statistische Landesamt „Information und Technik Nordrhein-Westfalen“ (IT.NRW) für das Jahr 2011 eine Auswertung von Daten des Mikrozensus hinsichtlich des Beschäftigungsstatus nordrhein-westfälischer Erwerbstätiger vorgenommen. Danach hat sich atypische Beschäftigung in den vergangenen zehn Jahren stark ausgeweitet, das Normalarbeitsverhältnis hat hingegen leicht an Bedeutung verloren.

Wie IT.NRW in einer Pressemitteilung schreibt, habe sich die Zahl der atypischen Beschäftigungsverhältnisse zwischen 2001 und 2011 um 26,2 Prozent erhöht. Die Zahl der Arbeitnehmer in einem Normalarbeitsverhältnis sei im selben Zeitraum um 1,1 Prozent gesunken.

Insgesamt seien in NRW im Jahr 2011 insgesamt 6,6 Millionen Erwerbstätige abhängig beschäftigt gewesen, 1,7 Millionen bzw. 25,2 Prozent von ihnen hätten in einem sogenannten atypischen Beschäftigungsverhältnis gestanden (Teilzeitbeschäftigung bis zu 20 Wochenstunden, befristete Beschäftigung, geringfügige Beschäftigung). Drei Viertel aller atypisch Beschäftigten seien Frauen, was darauf zurückzuführen sei, dass Frauen häufiger als Männer teilzeiterwerbstätig seien oder einer geringfügigen Beschäftigung nachgingen.

Quelle: IT.NRW-Pressemitteilung vom 06.02.2013

Weiterlesen:
IT.NRW (2013): Erwerbstätige in Nordrhein-Westfalen 2001 und 2011 nach Geschlecht und Beschäftigungsstatus: Daten auf Kreisebene.

Mertens, A. (2012): Arbeitsmarktreport NRW 2012 – Sonderbericht: Struktur und Entwicklung der Beschäftigung mit dem Schwerpunkt: atypische und Niedriglohn-Beschäftigung, hg. v. der Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung (G.I.B.), Bottrop.