MINIJOBS:
10/04/2013:
Auch im September 2012 fast 7,5 Mio. geringfügig Beschäftigte
Mit mehr als 7,43 Millionen geringfügig entlohnten Beschäftigten verharrt die Zahl der Minijobber/innen weiterhin knapp unter dem historischen Höchststand vom Jahresende 2011, als mehr als 7,5 Millionen 400 Euro-Jobber/innen gezählt wurden (siehe 10.07.2012).
Nach den jetzt vorliegenden Zahlen aus der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) sind Ende September 2012 insgesamt fast 7,435 Millionen Personen einer geringfügigen Beschäftigung nachgegangen. Damit ist ihre Zahl im zweiten Quartal in Folge leicht angestiegen. Gegenüber dem Vorjahresquartal (Sept. 2011) ergab sich allerdings nur eine kaum nennenswerte Steigerung von 0,1 Prozentpunkten.
Wie schon in den vorangegangenen zwei Quartalen (siehe 10.10.2012 und 10.01.2013) geht die Zunahme allein auf das Konto jener Beschäftigten, die neben ihrer Haupttätigkeit einen Minijob als zusätzlichen Nebenjob ausübten. Gegenüber September 2011 legte ihre Zahl um 2,4 Prozent zu auf einen neuen Höchststand von zuletzt 2,66 Millionen. Die größten Zuwächse gab es dabei in den Wirtschaftszweigen Land und Forstwirtschaft (8,2 %), Erziehung und Unterricht (5,3 %), Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (4,6 %) sowie im Bereich Energie- und Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung (4,5 %).
Für die stetig wachsende Zahl von im Nebenjob geringfügig Beschäftigten macht das Pestel Institut aus Hannover in einer für die Gewerkschaft ver.di erstellten Analyse zu den Veränderungen in der Arbeitswelt den ausufernden Niedriglohnsektor mitverantwortlich. Da könne es nur wenig überraschen, „dass immer mehr Menschen als so genannte Multijobber aktiv sind bzw. sein müssen“.
Weiterhin rückläufig ist laut BA-Statistik dagegen die Zahl der ausschließlich geringfügig Beschäftigten (4,77 Mio. im Sept. 2012). Hier gab es im Vergleich zum Vorjahresquartal ein Minus von 1,2 Prozent. Gegen diesen Trend gestiegen ist die Zahl der im gewerblichen Bereich (ohne Privathaushalte) ausschließlich geringfügig Beschäftigten nur noch im Bereich Erziehung und Unterricht (1,7 %), im Gastgewerbe (1,3 %), in der Land- und Forstwirtschaft (0,7 %) sowie im Sozialwesen (0,3 %).
Die Bundesarbeitsagentur für Arbeit veröffentlicht die Zahlen erst nach einer Wartezeit von sechs Monaten, um verspätet abgegebene Meldungen und Stornierungen in die Beschäftigungsstatistik mit aufnehmen zu können.
Quellen:
Statistik der Bundesagentur für Arbeit (2013): Beschäftigungsstatistik, Länderreport - Deutschland, Nürnberg, April 2013.
Pestel Institut (2013): Veränderungen in der Arbeitswelt – Analyse des Pestel-Instituts, Hannover.