Alte Eiben ziehen um – Großbaumverpflanzung
Im Forstbotanischen Garten am Faßberg gibt es sehr viele verschiedene Eiben. Dort gibt es auch viele Säuleneiben und japanische Eiben, die für die Gartenbaukunst oft verwendet werden.
Im forstbotanischen Garten stehen auch drei sehr alte Eiben, die wegen Umgestaltungsmaßnahmen durch eine Großbaumverpflanzung von dem Platz vor dem Auditorium in Göttingen dort hingebracht und eingepflanzt wurden (Abb. 19). Großbaumverpflanzungen erfordern einen hohen Aufwand und es besteht das Risiko, dass die Bäume nicht wieder richtig anwachsen.
Bei diesen drei Eiben ist jedoch alles gut gegangen. Sie haben den Umzug gut überstanden und schon neue Triebe bekommen (Abb. 20).
Abb. 19: Großbaumverpflanzung der Eiben (Foto: V. Meng)
Abb. 20: Eine Eibe der Großbaumverpflanzung heute
Im Jahre 1907 wurde in Frankfurt schon eine besonders schöne, 300 Jahre alte, etwa 12 Meter hohe Eibe mit hohem Aufwand innerhalb Frankfurts vom alten zum neuen botanischen Garten umgepflanzt. Zu dieser Zeit wandte man sich verstärkt der Natur zu (Roloff et al. 1998). Mit großer Aufmerksamkeit verfolgte damals die Bevölkerung, wie die Eibe in einen Holzkasten gehoben wurde und mit zwei Dampfwalzen in 3 Wochen eine Strecke von 3,5 km durch die Stadt gezogen wurde (Blecken et al. 1996).
Diese Eibe ist auch heute noch im Palmgarten in Frankfurt zu sehen (Roloff et al. 1998).
Am Fuße der Burg – Eiben im Plessewald
Etwa 5 km nördlich von Göttingen im Plessewald bei Bovenden gibt es einen besonderen Eibenwald. Dort wachsen am Fuße der Plesseburg zwischen Buchen einige Eiben, die durchschnittlich 170 Jahre alt und bis zu 12 Meter hoch sind (Abb. 21). Dieser Eibenbestand wurde 1573 zum ersten Mal schriftlich erwähnt (Friedrich 1981).
Abb. 21: Eiben im Plessewald bei Bovenden
Die älteste Eibe in Deutschland ist die Balderschwanger Eibe im Oberallgäu (Abb. Titelseite). Sie wird auf 900 Jahre geschätzt (www.videothek.us).